Die von Rintorff auf dem Parishof.

Von E. Wollesen, Zeitz.

In der altmärkischen Elbwische, nicht weit von dem an der Elbe gegenüber der Havelmündung gelegenen Städtchen Werben, liegt ein Rittergut mit dem in dieser Gegend auffallenden Namen „Parishof\". In über diesen Hof vorhandenen Urkunden wird der Name verschieden geschrieben, nämlich parys (1438), parisz (1441), parysz (1472), paris in den wischen (1492). Nach Dr. Alexander Brückner, Die slawischen Ansiedlungen in der Altmark und im Magdeburgischen, Leipzig 1879, setzt sich der Name aus der Präposition po = nach und dem Hauptwort rêka = Fluß zusammen, bedeutet also „nach dem Fluß\". Diese Erklärung wird durch die Lage bestätigt. Der Parishof gehört heute zu dem westwärts von Werben gelegenen Dorfe Wendemark, zwischen beiden fließt der Aland, der heute der „taube Aland\" genannt wird. Dieser Aland bildete in früheren Zeiten in unserer Gegend die überaus wichtige Grenze zwischen den Bistümern Verden und Halberstadt, wobei freilich zu bemerken ist, daß er in der Zeit vor der niederländischen Kolonisation, also vor der Zeit Albrechts des Bären, den entgegengesetzten Lauf hatte und bei dem heutigen Gute Neu-Goldbeck, früher Seehof, in die Elbe mündete. Alles, was links von dem damaligen Aland lag, also auch das Dorf Wendemark, gehörte zum Bistum Verden, alles rechts davon liegende Land, also auch der Parishof und Werben, gehörte zum Bistum Halberstadt. Bis in die Neuzeit hat sich diese Grenze darin erhalten, daß die Dörfer Wendemark, Neukirchen, Lichterfelde zur Ephorie Seehausen, Werben aber und die anderen umliegenden Dörfer zur Ephorie Werben gehörten, übrigens sind infolge neuerer Anordnungen mit Werben auch die genannten Dörfer Wendemark, Neukirchen und Lichterfelde wieder zum Kirchenkreise Seehausen gekommen. Noch eigentümlicher war es, daß die rechts vom ursprünglichen Aland gelegenen Güter, wie auch der Parishof, kirchlich nicht zu dem nahen Wendemark, sondern zu dem ferneren Werben gehörten. Um dieser Bedeutung des ursprünglichen Alands willen als eines bedeutsamen Grenzflusses gewinnt der Name „Parishof\" als der hinter dem Grenzfluß gelegene Hof seine besondere Bedeutung, aber auch der Name „Wendemark\" als Grenzmark (wenti, wende = Grenze) findet so seine natürliche Erklärung.

Das jetzige Rittergut Parishof ist aus einem zu unbestimmter Zeit wüst gewordenen gleichnamigen Dorf hervorgegangen. Nach F. W. A. Bratring, Statistisch-topographische Beschreibung der gesamten Mark Brandenburg, 1804, bildete Paris-Wendemark den einen Teil von dem aus 4 Teilen bestehenden Dorfe Wendemark und bestand aus einem Rittergut nebst Zubehör, einem Freihof und einem Bauerhof.

Zum ersten Male fand ich das Dorf 1438 urkundlich erwähnt, aber viel früher die gleichnamige Familie von Paris. Freilich finden wir die letztere Familie nirgends urkundlich als im Besitze des altmärkischen Rittergutes Parishof bezeugt, vielmehr schon 1316 in Tüchen in der benachbarten Priegnitz angesessen, dennoch wird die Annahme nicht zu kühn sein, daß sie ursprünglich den Parishof als ihren Stammsitz gehabt, von ihm ihren Namen angenommen und frühzeitig nach der Priegnitz ihren Wohnsitz verlegt habe. Wir wissen, daß diese Familie späterhin nach der Neumark und nach Pommern übergesiedelt ist, daß sie sich in eine pommersche und eine süddeutsche, sowie in die Memminger und in die Augsburger Linie geteilt hat, und daß sie noch heute blüht. Die Adelslexika berichten näher über sie, ganz besonders das Lexikon des Freiherrn von Zedlitz-Neukirch (Band IV, S. 23). Siebmacher beschreibt das Wappen so: Schild weiß mit blau geharnischtem, ein Schwert schwingendem, aus dem Schildesfuß hervorkommendem Arm. Helm: 3 weiße Lilien auf grünen Stengeln. Decken: blau und weiß. Die Werbener Bürger Hans (1439), Kersten (1457) und Heine Paris (1464) haben wohl nicht der ritterlichen Familie angehört. Unter den sieben Memorien, d. h. Seelenmeßstiftungen, die an der Werbener Kirche bei der Einführung der Reformation bestanden, stammte eine von Kersten P., eine andere von Balzer P. zu Lübeck. Ob der 1352 als Zeuge genannte Bruder Konrad von Parizs, Guardian der Barfüßer zu Salzwedel, und der brandenburgische Domherr Nikolaus Parys, der von der Kirche ausgestoßen, 1351 dem dortigen Bischof und Propst Gehorsam und Unterwerfung gelobt, Glieder der ritterlichen Familie von P. waren, ist nicht festzustellen. 1344 wird der Schulze Paris zu Osterburg genannt.

Das zweite ritterliche Geschlecht, das wir im Besitz des Rittergutes Parishof finden, ist das derer von Rintorff. Das Geschlecht hatte im gleichnamigen Dorfe und Rittergut im Kreise Stendal seine Heimat; es trat urkundlich schon 1255 mit Johann von R., demnächst 1281 mit Ermbert von R. aus. Allmählich breitete es sich sehr aus. Im 16. und 17. Jahrhundert war es äußerst zahlreich. Seine Haupt- und Sitzgüter waren Groß-Ellingen, Gethlingen, Iden, Rintorff, Rochow, Rönnebeck, Paris-Wendemark u. a. Das Wappen des Geschlechts ist, wie Siebmacher I S. 174 ganz richtig angibt, ein im weißen Felde auf grünem Rasen (der aber auf älteren Siegeln ganz fehlt) schreitendes rotes Rind mit weißem abflatternden Bande um den Hals. Auf dem Helm das Rind wachsend zwischen zwei weißen Büffelhörnern. Das älteste Siegel ist das des Heinrich v. R. an einer Urkunde vom Jahre 1323 und zeigt nur ein etwas aufspringendes Rind ohne Band und frei im Schilde. Das Siegel des Yge (Yo) v. R. vom Jahre 1391 läßt ein gehendes Rind ohne Band und Rasen sehen. Doch wenden wir uns nun nach diesen allgemeinen Bemerkungen der Parishofer Familie von Rintorff zu.

Die erste urkundliche Erwähnung von Besitz bzw. Einkünften der Familie v. R. zu Paris-Wendemark bringt uns das Jahr 1441: Am 21. Dezember des genannten Jahres verschreibt Kurfürst Friedrich II. der Anna von R., Klosterjungfrau zu Arendsee, der Tochter des Ermbrecht v. R., im Dorfe parisz über Jakob Brades Hof und Hufen und dem Eslande 2 Mark und 5 Schillinge. Bestimmte Nachricht über Besitz der Familie in Paris-Wendemark gibt uns eine Urkunde vom 23. Juni 1455: Hans und Kurt, Brüder v. R., verkaufen dem Seehäuser Kaland eine freie Hufe Landes, belegen zu dem Hofe zu parys, zu Henning Wulzken Hofe wärts, für 20 Mark stend. Währung. Das Gleiche tut zur selben Zeit Ermbrecht von R. im Einverständnis mit seinem Sohne Balthasar und seinen Vettern Hans und Kurt. Als Empfänger werden Dietrich Maes, Dekan, und Herr Gert Butz genannt. Nach einer Urkunde vom Jahre 1464 scheint der Parishof in den Besitz des Stendaler Domstiftes gekommen zu sein; dieser Besitz des Stendaler Domstifts kann aber nur von kurzer Dauer gewesen sein, denn schon 1485 verpfändet Dietrich von R. (runthorp), wohnhaft zu Iden, dem Priester Johann Widdeken 1 Mark jährlicher Rente über den Parishof bei Lichterfelde bei Werben, den zur Zeit Simon Conow bewohnt, für 15 Mark. In der Leichenrede der 1630 verstorbenen Anna Maria von Kracht, geborenen von Rintorff, werden ihr Großvater und Urgroßvater Jacob und Kurt ausdrücklich als „Erbsessen zu Gethlingen und auf dem Parishof\" bezeichnet, während es von ihrem Vater Joachim von R. heißt „Erbsessen zu Wendemark auf dem Parishof.\" Der Familie wurden vom Kurfürsten Joachim Friedrich zwei Lehnbriefe zuteil, zuerst unter dem 24. April 1598 für Christoph v. R. über Rönnebeck, Güter und Zinsen zu Polkow, sodann unter gleichem Datum für Matthias, s. Balzers Sohn, Peter, s. Claußens Sohn, Joachim, s. Jakobs Sohn. u. a. v. R. über Iden, Wendemark und Gethlingen. Von diesen letztgenannten Geschlechtsvettern finden wir Joachim auf dem Parishof; er war vermählt mit Ilsa Schilling von Landstein. Seine Ahnen werden wir weiter unten näher kennen lernen. Die Schilling von L. gehörten nicht zum alten Adel der Altmark. Das Geschlecht führt von seiner Burgmannschaft zu Lahnstein und Sternberg im Nassauischen den ersten Namen als Beinamen, auch oft in der Form Landstein. Der Gründer der altmärkischen Linie war Jacob Schilling v. L.; von ihm lesen wir in der oben genannten Leichenrede: „Ihr Eltervater von der Mutter Vater wegen Jakob Schilling von Lanstein, welcher mit Kurfürst Joachim II., da derselbe am Rheinstrome den Turnieren beigewohnt, sich andere Örter zu besuchen mit anher in die Mark begeben, den der Kurfürst nicht wieder anheim lassen wollen, sondern ihm das Amt Sarmundt in der Mittelmark eingethan, ihm auch wegen treu geleisteter Dienste das Gut Falkenberg (bei Seehausen i. b. A.) verehret. Und ist dieses Geschlecht nunmehr gänzlich verstorben, denn sie sich ganz ritterlich verhalten in Turnieren und Kriegen wider den Erbfeind: Wie denn die beiden letzten dieses Geschlechts als Cunrad und Emerich, beiderseits Maltheser-Ordens-Ritter, das Geschlecht geendet.\" Das Wappen der Familie zeigt in weitem Schilde neben einander drei rote gekrönte Adlerköpfe. Aus der Ehe des Joachim von Rintorff auf Parishof mit Ilsa Schilling von Landstein entsprossen vier Töchter und zwei Söhne. Von den Töchtern verheiratete sich die eine mit Claus von Rohr auf Schönberg bei Seehausen i. A., eine andere mit Otto von Vinzelberg auf Rochow und Hohenwulsch, eine dritte, Anna Maria, mit dem Kiregsobristen Hildebrandt von Kracht, Gouverneur der Festung Küstrin. Von der 4. Tochter erfahren wir aus der Inschrift eines im Mai 1906 in der Wendemarker Kirche wieder entdeckten und wieder aufgerichteten Grabsteines das Folgende: „Anno 1598 an dem Tage Antonii ist das christliche edle Jungferlein Richel Hedewich von Rintorff, Joachim von Rintorffs Tochter, geboren und Anno 1605, den 11. Juni, gestorben . . . Gott sei der Seele gnaedig. Act. 14: Wir müssen durch viele Trübsale ins Reich Gottes gehen. Sapientia 3: Aber der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand, und keine Qual rühret sie an.\" Darunter sehen wir die Wappen der Eltern des verstorbenen Kindes. Die beiden Söhne hießen Christian Ehrenreich und Joachim Friedrich. Über Anna Maria und Christian Ehrenreich lassen wir hier einige nicht uninteressante Auszüge aus den ihnen gehaltenen Leichenreden folgen: „Anna Maria ist fromm erzogen. Im 7. Jahre ist sie ins Kloster zum Heiligen Grabe, dessen Domina eine von Rintorff gewesen, mit ihrer anderen Schwester, Claus von Rohr s. Frau Witwe, getan worden, wo sie 2 Jahre gewesen. Danach blieb sie zu Hause, bis sie 1603, damals 14 Jahre alt, an den Kurfürstlichen Hof genommen ward und von der Kurfürstin Anna, der Gemahlin Joh. Siegismunds, zur Kammerjungfer angenommen ward. 10 Jahre blieb sie in dieser Stellung, also daß die Kurfürstin ein großes Belieben und herzliches Gefallen ob ihr getragen. Im Jahre 1613, den 21. März, verheiratete sie sich mit Hildebrandt Kracht auf Lindenberg, Kurf. Brand. Kriegsoberst und Rat der Veste Küstrin. M. Sebastian Müller traute sie. 17 Jahre 14 Wochen 3 Tage dauerte die Ehe. 1614, den 17. Februar, wurde eine tote Tochter geboren; 1615, den 29. Januar, ein Sohn, Isaak; 1619, den 29. April, Eva Sophia. Diese und die Töchter ihrer Schwester, der Frau von Rohr, hat sie erzogen. Am 30. Juni 1630 starb sie.\"

„Christian Ehrenreich v. R. war geboren 1612, den 20. April. Als ihm sein Vater früh genommen und seine Schwester sich mit Hildebrandt von Kracht vermählt, so ist er dem letzteren Ehepaar zur Erziehung übergeben. Er besuchte die Schulen in Küstrin, bis er mit 14 Jahren auf die Universität Frankfurt a. O. kam. Er sollte dann eigentlich in fernere Provinzen versandt werden, da aber sein Schwager, der Obrister von Kracht, nach Preußen mit seinem Regiment marschiret, so hat er ihn in seine Leibkompagnie genommen und im untersten Grade dienen lassen. Nach der Rückkehr ist er im selben Regiment Gefreiter und Gefreiter-Korporal geworden, bis ihm das Fähnlein unter des Obristen-Leütenant Rhedern Comp. anvertraut wurde. 1633 ist er zum Capitain-Lieutenant in der Leibkompagnie des Schwagers angenommen worden. Anno 1634 erhielt er des von Redern Comp. 1641 behielt er nicht nur seine Comp. in demselben Regiment, das nach des Schwagers Tode der Obrist Georg Friedrich von Trott erhielt, sondern er wurde auch Obrist-Wachtmeister dieses Regiments und der Vestung Peitz vorgestellt. Überall diente er zur vollsten Zufriedenheit. Er war ein frommer aufrichtiger Christ. Er war längere Zeit an Schwindsucht krank, wurde in Küstrin bettlägerig. Der Hofmedikus Dr. Müller dort behandelte ihn. Seine Schwester, die von Kracht, war mit den Ihrigen nach Preußen verreist. Am Montag nach Quasimodogeniti, 14. April, 2 Uhr nachts, hat er das heilige Abendmahl genommen, früh 7 Uhr ist er gestorben. Das war 1645. Er war 34 Jahr weniger 6 Tage alt.\"

Joachim von R., der Vater dieser Kinder, kaufte im Jahre 1597 zum Rittergute Parishof noch zwei unter der Lehnshoheit des Arendsee\'er Jungfrauenklosters stehende Meyerhöfe hinzu; sie lagen an der Straße Wendemark---Werben---Elbe. Jetzt befindet sich an ihrer Stelle nur ein Hof, das sogen. Wöllmerstift. Von dem Kaufgelde bleibt Joachim von R. der Domina Adelheid von Eichstedt und dem ganzen Konvent des Jungfrauenklosters Arendsee 600 Reichstaler schuldig. Er verpflichtet sich, sie jedes Jahr zu Pfingsten von 1597 an mit 36 Reichstalern zu verzinsen und diesen Zins jedes Jahr auf seine Kosten in das Kloster zu senden. Als Bürgen setzt er seine Verwandten ein: Daniel von Landstein zu Falkenberg, seinen Schwiegervater, Claus und Peter von Rintorff zu Iden und Michael von Lindstedt zu Lindstedt. Falls die Zinsen nicht pünktlich gezahlt oder die Hauptsumme samt Zins und Schäden nach geschehener Loskündigung nicht erlegt würden, verpflichteten sich Schuldner und Bürgen auf Erfordern der Gläubigerinnen von Stund an, in eine von letzteren bezeichnete ehrliche Herberge zu Salzwedel oder zu Seehausen „jeder mit seinem selbsteigenen Leibe, einem Knechte und 2 Pferden einzureiten, daselbst ein recht rittermäßiges Einlager zu leisten und zu halten, daraus weder tages noch nachts zu ziehen, bis die gedachten Klosterjungfrauen bis auf den letzten Heller zufrieden gestellt sein werden.\"

Der Parishof mit Zubehör gehörte kirchlich zu Werben. Unter dem 10. April 1617 kaufte die Witwe des verstorbenen Joachim v. R. in der Werbener Kirche eine Grabstätte für die Familie; die Witwe und die Erben gelobten, für das Begräbnis in der Kirche, für das Geläute bei demselben und für ihren „Stand\" in der Kirche 100 Gulden mit 6 Gulden jährlich zu verzinsen. Joachim von R. war zur rechten Zeit gestorben; die bald nach seinem Tode über die ganze Gegend hereingebrochenen Greuel des Dreißigjährigen Krieges hat er nicht mehr erlebt. Sein Sohn Joachim Friedrich scheint nach dem Tode des Vaters die Bewirtschaftung oer Güter übernommen zu haben. Wir wissen, daß er im Jahre 1622 die beiden genannten Meyerhöfe auf 12 Jahre an Jacob Muhl ausgetan hat. Am schlimmsten wurde es, als der Schwedenkönig Gustav Adolf im Sommer 1631 in und bei Werben das befestigte Lager aufschlagen und alle irgendwie erreichbaren Lebens- und Futtermittel in dieses Lager schaffen ließ. Da war es kein Wunder, wenn die von R. ihren Wendemarker Besitz nicht auf die Dauer behaupten konnten. Der Altmärkische Geschichtsjahresbericht XXI, 2. Heft, S. 61 sagt uns, daß am 13. Februar 1650 Johann Roloff der Ältere den Parishof wiederkäuflich erstand ebenso das Gut Wollenrade, das 1616 die von Wultzsch wiederkäuflich gekauft hatten. Die beiden Arendsee\'er Meyerhöfe in Wendemark kaufte Peter Barfels. Es sei im Folgenden die Ahnentafel der Anna Maria von Kracht, geborenen von Rintorff, nach der Leichenrede wiedergegeben:

ahnenrinttorf

Eltervater vom Vater Curt von R.[/+] [+]Eltermutter vom Vater 5) Katharina von Glaubitz.[/+] [+]Eltervater von des Vatern Mutter wegen Jacob von Joetzen.[/+] [+]Eltermutter von des Vatern Mutter wegen 6) Margarete von Redern.[/+] [+]Eltervater von der Muttern Vater wegen Jacob Sch. v. L.[/+] [+]Eltermutter von der Muttern Vater wegen 7) Katharina von Fronhewer.[/+] [+]Eltervater von der Muttern Mutter wegen von Bredow.[/+] [+]Eltermutter von der Muttern Mutter wegen 8) von Flanß.[/+] [+]Großvater vom Vater wegen Jacob von R.[/+] [+]Großmutter vom Vater wegen 3) Anna von Joetzen.[/+] [+]Hroßvater von der Mutter wegen Daniel Schilling von Landstein.[/+] [+]Großmutter von der Mutter wegen 1) Ottilie von Bredow.[/+] [+]Vater Joachim von Rintorff.[/+] [+]Mutter 2) Jlsa Schilling von Landstein. 1) Anna Maria von Rintorff.

1. Anna Maria von Rintorffs Wappen s. oben.

  1. Ilse Schilling von Landsteins Wappen s. oben.
  2. Anna von Joetzen (Jeetze); das Wappen zeigt den Fuß und die Krallen eines schwarzen Greifen im silbernen Schilde; auf dem Helm liegt ein Wulst, der mit drei Lanzen besteckt ist; die Fahne der ersten Lanze ist rot, die der zweiten weih und die der dritten ebenfalls rot.

4. Ottilie von Bredow aus dem Hause Groß-Ziethen, von Zedlitz-Neukirch beschreibt das Wappen folgendermaßen: Es enthält im silbernen Felde einen einfachen roten Haken, gleich einer Sturmleiter oder Steigbaum und zu beiden Seiten drei gelbe oder goldfarbene Sprossen. Auf der roten Zinne eines Turmes ist ein einwärts springender weißer gekrönter Steinbock mit offenem Maule, rot ausschlagender Zunge, gelb oder goldfarbenen Klauen und Gehörn zu sehen. Der Bock steht oben auf dem Schilde und ist gekrönt. Vergleiche auch „Herold\" 1899 Nr. 9: Stammbuch des Heinrich von Spieller.

5. Katharina von Glaubitz. Das Wappen ist zweifach: Das Haus Glaubitz-Altgabel führt im blauen Schilde einen nach rechts schwimmenden Karpfen mit roten Floßfedern. Bei dem Hause Brieg ist dieser Karpfen mit einem roten Bande umwunden. Auf dem Helm zeigt sich dasselbe Bild bei beiden Häusern mit drei Straußfedern (rot, weih, blau) geschmückt. Die Helmdecken sind weih und blau.

6. Margarete von Redern aus dem Hause Krumke. Das ursprüngliche Wappen der von R. zeigt im roten Schilde einen silbernen Schrägbalken mit drei goldenen Sternen belegt und auf dem Helm einen wachsenden Ritter mit Fähnlein in der Hand.

7. Katharina von Fronhewer aus dem Hause Lunow. Lunow ist ein Dorf im Kreise Angermünde, von Zedlitz-Neukirch führt im 2. Bande seines Adelslexikons S. 7 unter dem Adel der Uckermark u. a. auch die Fronhöffer auf Wollezk an, beschreibt aber leider nicht ihr Wappen. Der obige Zusatz „aus dem Hause Lunow\" ist dem 17. Altmärkischen Jahresberichte entnommen, wo es Seite 153 heißt: „Der Gründer der märkischen Linie war Jakob Schilling von Landstein, der 1534 Churbrand. Hauptmann zu Saarmund war und das Gut Falkenberg acquirierte. Aus seiner Ehe mit Katharina v. Fronhoefer aus dem Hause Lunow stammte Daniel v. S., Kurbrand. Jägermeister, Erbherr auf Falkenberg 1580 der noch das 17. Jahrhundert erlebte und nur noch zwei Töchter hinterließ, die in die Familie von Rintorff heirateten.\"

8. von Flanß aus dem Hause Witbritzen. Wappen bei Siebmacher, Sächsischer Adel, S. 26: In S. ein schwarzer Adler mit Wolfskopf. Er trägt auf der Brust einen r. (g.?) Mond und ist g.-gewaffnet. --- Auf dem Helm ein doppelter Flug, von schwarz und S. dreimal geteilt, mit einem aufrecht stehenden r. Schwert belegt. (Die Teilung der Flüge findet sich auch schräg und ebenso die Lage des Schwertes.) --- Decken: schwarz-s.

9. Anna von Rohr aus dem Hause Meyenburg. Das Wappen ist von weiß und rot neunmal spitzenweise geteilt. Der Helm zeigt vor sieben abwechselnd roten und weißen Rosen an grünen Stengeln einen laufenden roten Fuchs.

10. Eine von Otterstedt. Nach von Zedlitz-Neukirch (III. Band S. 489) führt diese Familie im silbernen Schilde drei rote Balken.

11. Gertrud von Borstel. Über das Wappen der von B. lesen wir näheres in dem 27. Altmärkischen Geschichtsjahresbericht S. 119. Wir führen daraus das Folgende an: „Die altmärkischen v. B. führen seit einigen Jahrhunderten ein Kleeblatt im Schilde, das unten und in den oberen Winkeln mit einem Flügel besteckt ist... Daß die v. B. ihren Namen von dem altmärkischen Kirchdorfe Borstel im Kreise Stendal haben, dürfte wohl zweiffellos sein.\"

12. von Treskow. Die v. Tr. führen im silbernen Schilde drei Pfauenköpfe mit silbernem Reifen um den Hals, auf dem Helm einen solchen vierten Kopf mit einer Pfauenfeder geziert. Ganz anders die Wappenbeschreibung in „Herold\" 1899 Nr. 9; hier heißt es „Entenrümpfe\".

13. von der Leyen am Rheinstrom, v. Zedlitz-Neukirch, nach dem das Stammschloß dieser Familie im Trierschen an der Mosel liegt, wiederholt in seinem Adelslexikon, Band III S. 230, Robens Beschreibung des ursprünglichen Wappens. Danach ist es von den Turnieren her ein silberner ablanger Balken (Pfahl) in Blau. Helmschmuck: auf dem bewulsteten Helm ein silberner Windspielkopf zwischen blauen, offenen, mit silbernen Seeblättern besäeten Flügeln. Decken und Livree silbern und blau.

14. von Bernewitz (Barnewitz) auf Glienicke und Segefeld. Nach Siebmacher, Sächsischer Adel, S. 21, kamen die v. B. zu Anfang des 18. Jahrhunderts nach Sachsen. Die preußische Linie ist 1741 mit Friedrich August v. B. erloschen. Wappen: In S. ein schreitender gekrönter r. Löwe. --- Auf dem Helm drei Federn, s., r., s. --- Decken: r., s.

15. von Bennewitz. Eine Familie dieses Namens habe ich nicht finden können. Vielleicht liegt eine Verwechslung mit der Familie von Pannewitz vor, die in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Umgegend von Kottbus außerordentlich begütert war.

16. von Arnim. Wappen: 2 w. Balken in R.,; gekrönter Helm, Büffelhörner wie Schild. Im 27. Jahresbericht des Altmärkischen Geschichtsvereins S. 96 heißt es: „Ebenso selten und als ein Unikum (nämlich unter den altmärkischen Wappen) steht das in 2 Balken bestehende Wappen der von Arnim da. die nach übereinstimmendem Urteil aller Genealogen in Arnim (gewöhnlich Arend genannt) unweit Stendal ihren Stammsitz gehabt haben. Daß die Familie zum eingeborenen Adel der Altmark zählt, ist sehr wahrscheinlich; woher sie andernfalls stammen sollte, dafür läßt sich nicht einmal eine Vermutung aussprechen.\"