Zur Reformationsgeschichte von Groß- und Klein-Beuster.
Von E. Wollesen, Zeitz.
Für die Reformationsgeschichte der altmärkischen Dörfer sind wir zumeist auf Urkunden in dem Codex diplomaticus Brandenburgensis von Riedel und vor allem auf die General-Kirchen-Visitations-Abschiede aus der Zeit von 1561---1600 angewiesen, es sei denn, daß in einem Dorfe ein Kloster war, das reichere Urkundenmaterial hinterlassen hat. Um so wichtiger ist es, wenn in den Pfarr- oder Staatsarchiven besondere Urkunden gefunden werden, die ein wenig mehr Licht über die Anfänge der Reformation an den betreffenden Orten verbreiten. So war es in Groß- und Klein-Beuster bei Seehausen i. d. A. Der Lehrer Joh. Marchal fand dort und im Geh. Staatsarchiv zu Berlin drei Briefe, die für die Reformationsgeschichte seiner Dörfer einige Bedeutung haben und darum den folgenden Ausführungen zum Grunde gelegt und durch Visitations-Abschiede ergänzt werden sollen. Im übrigen sei über das ehemalige Kollegiatstift S. Nicolai in Groß-Beuster auf die Arbeit von Götze in dem Programm des Seehäuser Progymnasiums vom Jahre 1865 verwiesen. Nur sei kurz bemerkt, daß das Dorf Klein-Beuster in unseren Briefen „Aver-, Ober-Boister" genannt wird, eine Bezeichnung, die erst in neuerer Zeit der anderen „Klein-Beuster" gewichen ist.
Der 1. Brief, der eine Klage des Kaplans Johann Quasebarth in Boister über den gleichfalls dort wohnenden Kaplan Andreas Evert vor den brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. bringt, trägt kein Datum; wenn aber darin von dem Jahre 1538 als von dem „jüngst vergangenen" geschrieben wird, so wird er aus dem folgenden Jahre 1539 herrühren; nach dem Briefe hat Johann Quasebarth seit 15 Jahren als Kaplan in „Boister" residiert und die Pfarrleute mit Messe-Halten, Predigen und mit allen Sakramenten versorgt. Etwa einen Pfeilschuß entfernt von der Domkirche in Groß-Beuster liegt die kleinere Kirche in Ober-Beuster, die jener durch den Verdener Bischof inkorporiert und von den Domherren seit 124 Jahren mit allen Gottesdiensten mitversorgt worden ist, und zwar so, daß die Domherren die Gottesdienste in beiden Kirchen eine Woche um die andere wahrnahmen sowie die Einkünfte, die zu der kleinen Kirche „gelegen", für sich einzogen und teilten. Das wurde mit dem Jahre 1538 anders. Die Pfarrleute in Ober-Beuster wollten den alten Brauch der Messen und Sakramente nicht mehr haben; sie stellten darum einen eigenen Pfarrer, namens Andreas Evert, an, der ihnen auf die neue Art Messe halten und alle Sakramente ministrieren sollte. Dieser neue Kaplan trat nun sehr energisch auf: Er duldete die Domherren nicht mehr in der oberbeusterschen Kirche, zog das Einkommen der beiden Kirchen für sich ein, überließ dem Kläger Johann Quasebarth nur so wenig Pachten und Zehnten und Zinsen, daß dieser damit nicht auskommen konnte; ja, er gab sogar des Klägers Acker gegen ein Entgelt von 6 Gulden dem Jakob Wilde „unter den Pflug". Schon einmal, am Mittwoch in der Kreuzwoche 1538, hatte Johann Quasebarth seine Not dem Kurfürsten geklagt, auch „eine gnädige Vorschrift von demselben erlangt", aber das hatte gar nichts genutzt. Im Gegenteil! Der Angeklagte Andreas Evert benahm sich immer unverantwortlicher: Die beiden „lobwürdigen" Männer, durch welche der Kläger die kurfürstliche Vorschrift überreichen ließ, wies der Angeklagte höhnend und drohend ab. Und als nun der Kläger Sonntags in der Oktave des Fronleichnamsfestes selber den Evert bat, er möchte den Pfarrleuten von der Kanzel verkündigen, daß er, Quasebarth, den folgenden Sonntag Messe halten, predigen und alle Sakramente ministrieren wollte, wurde ihm das kurz abgeschlagen, so daß er ganz verwirrt stehen blieb. Aus allen diesen Gründen bat nun Quasebarth zum 2. den Kurfürsten, dem Evert samt den Pfarrleuten in Groß-Beuster bei Strafe zu befehlen, daß er ihn in der Domkirche dulde, seines Amtes warten lasse und ihm sein Einkommen, wie er es von Alters gehabt, ungeschmälert einräume, damit er nicht gezwungen würde, als alter armer Mann noch „schamlos" betteln gehen zu müssen.
Der neue Kaplan muß versucht haben, den alten Johann Quasebarth auch zur Ehe zu zwingen. In dem kurfürstlichen Antwortschreiben wird ihm nämlich ernstlich befohlen, den Kläger „zur Ehe ungedrungen zu lassen", sowie den Kläger bis zur Ankunft und Verordnung der kurfürstlichen Visitatoren in seinem Amt und Einkommen unter der Bedingung ungestört zu lassen, daß er „die Messe und Sakramente vermöge kurfürstlicher Ordnung halte und reiche". Es folgt nun ein 3. Brief, datiert „Boister am Tage Viti anno x l", also 1540. In diesem Briefe weist Evert alle Anklagen des Quasebarth als „unwahrhaftig" zurück und erklärt sich zur Verantwortung in des Gegners Gegenwart bereit. Er bittet den Kurfürsten, ihm dazu einen besonderen Termin zu bestimmen oder das Verhör den Visitatoren zu übertragen, damit dann der Ungrund der Quasebarthschen Klagen und seine, des Schreibers, Unschuld offenbart werde; ausdrücklich fügt er noch die Bitte hinzu, der Kurfürst möchte etwaigen weiteren Verunglimpfungen des Quasebarth keinen Glauben schenken. So weit die Briefe. Gern möchten wir nun erfahren, wie diese Angelegenheit geendet hat. Die Visitationsabschiede des Jahres 1541 sind aber leider unbekannt, ebenso die von 1551 und 1581. Erst die vom Jahre 1600 besitzen wir. Nur wenige Notizen finden sich über Beuster in den Abschieden von Seehausen, Band II, 2. Heft, S. 156, 176 und 177*[1]). Es werden dort 5 Lehen des Stifts Beuster genannt, nämlich Bartholomaei, Thomae, Commenda Jacobi, Omnium sanctorum und Johannis Baptistae; diese Lehen besaßen 1541 ein Kaplan Johann Wigelandt, der Organist in Beuster, Schwieprecht Tlebit, Pfarrer zu Heiligenfelde, Nikolaus Möllenbeck, Pfarrer zu Groß-Wanzer, Joachim Kleinow, Pfarrer zu Kossebau, und Gregor Witingk, Pfarrer zu Sanne. Nach Seite 156 a. a. O. waren damals in Beuster samt dem Seehäuser Probste, der zugleich Dekan von Beuster war, nicht mehr als drei Kanoniker. Der letzte Probst, Johann Lange, hatte „einige Jahre" vor Ankunft der Visitatoren freiwillig auf seine Würden zu Seehausen und Beuster verzichtet, um sich nach Stendal zurückzuziehen, wo er eine Präbende im Domstift besaß. 1541 war Balthasar Welle vom Kurfürsten zum Probst präsentiert, konnte aber das Amt noch nicht versehen; er ist, weil inzwischen die Reformation Einzug gehalten hatte, nie zur Ausübung seines Amtes gelangt. Der zweite Kanoniker, der in B. residierte, war zweifellos der Organist Schwieprecht Nebitz, Pfarrer zu Heiligenfelde. Wer aber war der dritte Kanoniker? Es ist doch wohl Joachim Kleinow gewesen, welcher sich schon vorher der Reformation geneigt gezeigt hatte; K. mußte den Visitatoren besonders geeignet zum Kaplan-Amte nach der neuen Ordnung erscheinen. Johann Wigelandt wird man, dem Brauche gemäß, unter der Bedingung der Annahme der kurfürstlichen Kirchenordnung den Genuß seiner Präbende gelassen haben, jedoch nicht mehr lange; denn 1551 heißt es a. a. O. S. 176 in der Anmerkung: „Das Lehen hat eines Kukenpieters Sohn zu Salzwedel neben Hansen Sohn in nova civitate (Neustadt Salzwedel) und ist itzo dem Pfarrer allhier zur Besserung seiner Besoldung und Einkommens auf Omnium sanctorum 51 zugeschlagen." Aber nichts hören wir in diesem Abschiede von Quasebarth und seinem Gegner Evert. Wie müssen wir uns das erklären? Quasebarth ist seinem alten Glauben treu geblieben und darum von den Visitatoren als Kaplan nicht beibehalten worden, Evert aber, der erste Verkünder des Evangeliums in Ober- oder Klein-Beuster, wird auch der erste evangelische Pfarrer von Klein-Beuster geworden sein; von ihm konnte in jenem Abschiede keine Rede sein, weil es sich darin nur um Groß-Beuster handelte. Klein-Beuster wurde eine eigene Pfarrei.
Die Zahl der Geistlichen in Groß-Beuster wurde von den Visitatoren auf zwei, einen Pfarrer und einen Kaplan, festgesetzt. Von einem Pfarrer in Groß-Beuster haben wir 1541 nichts erfahren; ein solcher wird erst 1551 genannt. Wir haben schon gehört, daß das Lehen Bartholomaei im genannten Jahre dem Pfarrer zur Verbesserung seines Einkommens zugeschlagen werden soll; Seite 177, Anm. 8, heißt es über ihn: „Dies Lehen (nämlich Johannis Baptistae) hält itzo Hermann Germann, Confessor allhier; soll es Zeit seines Lebens bei der Pfarre allhier behalten und nach seinem Absterben allewege ein Pfarrer allhier einzuheben haben". So wird also Hermann der erste evangelische Pfarrer von Groß-Beuster gewesen sein. Sein Amtsantritt ist aus dem Abschied nicht zu ersehen. --- Der Organist Schwieprecht Nebitz, Pfarrer zu Heiligenfelde, ist vor 1551 verstorben, denn es heißt in Anm. 1 auf Seite 177: „Ist nach seinem Absterben einem anderen Organisten verordnet." --- Joachim Kleinow, Pfarrer zu Kossebau, hält im Jahre 1551 das Lehen Omnium sanctorum noch, scheint sich aber auf seine Pfarre zurückgezogen und auf sein Kaplan-Amt in B. verzichtet zu haben, denn in der Anm. 2 auf Seite 177 heißt es zum Jahre 1551 lakonisch: „Ist kein Kaplan hier". Wahrscheinlich hat Kleinow zunächst vertretungsweise das Pfarramt verwaltet, bis Hermann eingeführt wurde. Auch aus späterer Zeit hören wir von keinem Kaplan; es wird also auch später nur ein Pfarrer dort gewesen sein, was ja auch für die Befriedigung der religiösen Bedürfnisse der Pfarrleute völlig genügte.
Das Kollegiatstift S. Nicolai zu Beuster fand mit der Reformation sein Ende. Die Einkünfte der Dechanei wurden der Propstei zu Seehausen überwiesen, die Güter der Universität Frankfurt a. O. Uebrigens war das Einkommen des Stifts, das gewiß am Anfang nicht ungünstig gewesen war, schon im 14. Jahrhundert durch den Verlust an Stiftsgütern infolge gewalttätiger Angriffe immer geringer geworden; die ungeschützte Lage des Ortes bot nur zu sehr Veranlassung zu Ueberfällen und Räubereien. Dazu kam, daß schwere Lasten auf dem Stift ruhten. Nach der Vereinigung der Aemter des Seehäuser Propstes und des Beusterer Dekans mußten die Reparaturen am Propsteigebäude aus den Einkünften bestritten, die Elbdeiche für die Stifts- und Propsteiländereien erhalten und zwei Küster besoldet werden. Endlich hatte auch der Kurfürst und der Landeshauptmann der Altmark das Recht des Ablagers im Stifte. Die der Domherren war im Jahre 1517 auf zwei, Arnold Holländer, Kapitelssenior, und Dietrich Low, herabgegangen.
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Boyster. Durchluchtigster hochgeborner Kurforste ghnedigster Her, myn innyges gebet to gode deme almechtigen und plichtwillige Deinste syn E. k. f. g.[2]) stedes vor an boreyt und bydde hir myt E. k. f. g. underdenich, erkenne, we dat in den domkerken tomm groten Boyster vor x v Jaren hebbe eyne Domproven bekamen von E. k. f. g. Her vader lossliker gedenisse, lutter umme gades wille unde dar by fredesam ock solange resideret unde de parlüde myt myhse holdende, predigen unde allen Sacramenten nach myneme vormage besorget. Es licht dar suluest by der Domkekse ungeuerlick eyne schoete weges dar van noch eyne parkerke, genanth auerboystersche kercke; de suluige ware der Domkercke dorch den Biscop to verden incorporert, szo dat de Domheren se hundert und vierentwintich jar continue ock hebben respiciert und gewaret myth allen gadesdynste beth nhu up dat achtentruchtigste Jar jungest vorschreuen; do wollen de parlüde imme auer Boyster den olden gebruck der myssen und Sacramenten nicht mer hebben den wolden eynen eygen papen hebben, de scholde em uppe de nyge art mysse holden und alle Sacramente ministriren, unde nemen den dessen Andreas Euerdes ahn, unde wolden uns Domheren nicht mehr in der oüer Boysterschen kercke staden unde alle de upboringhe myth acker, wyschen, tynsen, pechten und tegenden[3]), so to der lutken kercken geleghene, plegen de Domheren undersick gantz und alle toborende[4]). Ock de gades deinsthe in beyden kercken, eyne wecke umme de ander to warende; dat deit nu dosse Andreas Euerdes alleyne. Dar noch nicht mede gesedeget[5]), den all den acker, wyske, pechte, Tynse, tegede, szo tho der Domkercke gelegen underscheit er sick ock alleyne toborende, unde wyll my men to etlyken pechte gestaden der gar weynich syn, unde nicht tom acker, wyschen, tegeden, tynsen und wat süst de Domkercke hefft met toborende; und wen ick neyn[6]) karn und wyschte wynnes[7]), so kan ick ney[8]) utbe holden, szo ys nicht mögelick, dat my by der prouen[9]) entholden kan; dar bouenen hat he van mynen ackermanne Jacob wylden vi gulden schencke genamen, dat he em meynen acker under de plüch gedan; unde wo woll ick am Myddeweken in der krusweken[10]) jüngest vorscheuen an E. k. f. g. myne klage sedel[11]) unde anliggede noth leth langen. Ock eyne gnedige vorschrifft von E. k. f. g. erlangede, de süluige Her inboschlaten[12]) myth auersende, szo syeth doch E. k. f. g. vorschriffte my weynich fruchtbar gewesenen; den do em de dorch twe loswerdygen manne de bohanden leth, do gaff he dyt volgende antwerdt: Se müchten so vole he wolde, an de tlocke slan laten, se solden de Huth vull schlege krygen, myt velen mer umvoghlicken worde, de ick ummer korte willen vallen late; unde dar noh nicht myt gesediget, den Sondaghes Infra octavas corporis christi rede ehm suluest an, dat he müchte von der Cancell den parluden verkündigen ick wolde des Sondages dar nha misse holde, predigen unde alle Sacramente de von noden[13]) ministreren Inholdt E. k. f. g. beuels, dat selue wart my geweygerth, de koester Iude nicht, wolde ock de kerke nicht vp sluten unde leth my so confuse stan; so vordert my de uterste noth da, an E.k. f. g. auer malß moth Suppliceren. Is der haluen an E.k. f. g. alß eyn schutter unde beschermer der verdrinckeden noch mals myne underdenighe deinstlicke bede, E.k. f. g. wolde uth mylden kur behertigen, den groten mothwillen unde gewalt gedachten Euerdes, den er my gedan unde noch dagelykes deyt unde an em sampt den Parlüden Imme groten Boyster ernstlick beuelen, to schriuende by eyner uthgedrute pene[14]), dat he my noch wedder In den domkerke stade unde mynen Gades deinsth gelick em gewarden late, de wile ick van E. k. f. g. Her vatter legitime et canonice byn dar hen geseth, des gelyten to mynen acker, karn und pechten, Tegeden, wyschen, tynsen, myt alle der tobehoringhe staden, so Ick dat to vorne gehat unde von olders In der Domkercken gehalten, und nichts vor enthalden, uff dat Ick arme man In myneme oldern nicht dar schameloes bedelen gan. E. k. f. g. wollen hir Iu unde alle wege myn gnedigester Here syn; dos vordene umme E. k. f. g. myth mynen Innigen gebede to Gade deme almedhtighen und plichtwillige Dinsten ungespartes slytes lyfes vnd gudes stedes gherne E. k. f. g.
Arme Capellan
Johan Quatsebarth
Inne Boyster wanhafstig.
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Joachim Ksst.
Boyster. Liber getrwer, Was sich Er Johan quasbarth uber euch In einliegender clagschrift beschweren thuet, habt ir doraus zuuornehmen, Wen es sich dan seinem clagen nach vorhielte, kondten wir auch nicht pilligen, das ir diesen kläger woltet zur ehe zwingen, weill der ehestandt frei ist, und ungezwungen sein soll. Uns war auch nit leidlich, das ir euch in die kirke eingedrunget und Ine dadurch seins geistlichen ambts und einkommens entsetzet, Dorumb unser ernster beuelh, wolle diesen cleger zur ehe ungedrungen lassen, deßgleihen wiederumb in die kirche zu den geistlichen ämbtern, doch das er die messen und sacramente vermöge unsrer ordnung halte und reiche, auch zu allen seinen geistlichen einkommen zinsen und pechten biß uff unser visitatoren ankunfft und vorordnung des orths lassen eintreten und Jme nichts vorenthalten darum geschiht unsere meinung.
datum
An Er Andressen Euerds
Im boyster.
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Boister. Durchleuchtigster hochgeborner gnedigester Churfürst und Herr, meyn Innyges gebet tzu Gott dem almechtigen, auch was ich leibs und guts vormag, ist e. k. f. g. tzuvor, Gnedigster Churfürst und Herr, Es hat mich eyn thumherre alhie zum Boister Her Johan Quasbarth genant, unter anderm darmyt ehr mich bey e. k. f. g. zuvvorunglimpfen unterstanden, dermassen bey e. k. f. g. vorklagt und angegebenn, alse solte ich yhn tzu der ehe tzu tzwingenn mych unterstanden, auch mych uber vnd wydder die gebohr In die kirchen alhie eingedrungen und yhne seins geistlich ampts und einkomens priuiret und entsetzt habenn. Darauff e k f g ahn mych geschreiben, das dieselbe e k f g, wie es seine klagen nach erhielte myr nit billch konte, das ich genantenn ern Johan Quasbarth tzur ehe tzwingen wolte, auch das e k f g unleidtlich, das ich mich In die kirche drunge und yhnen dardurch seins geistlihen ampts und einkomens entsetzte, myth angehangenen beuhelch, yhnen tzur ehe ungetzwungen, deßgeleich widerumb In der kirche tzu den geistlichen ampten, auch tzu allen seinen einkomen und pechten biß uff ewer k.f.g. visitatoren ankumfft und vorordnung desses orts, komen tzulassen; und wie wol ich mych solchs seins unwahrhafftigen klagens bey e k f g oder derselbenn hohgelarten vorordenten Rethen In seiner des gedachten ern Johan Quasbart kegenwerttigkeit tzuuorantworiten und derwegen umb eynen termin und Citacion mir wider gemelten ern Quasbart gnediglich tzuernhenne und mythtzuteilenn, untertheniglich antzulangen bedacht, habe ich doch widerumb umb vormeidung willen der uncosten myt solcher meyner vorantwortung und gegenbericht biß uff gedachter Hern visitatorn ankumfft eintzuhalten bey mir entslossen, ist derwegen mein untertheniges bitten, e k f g wolten berurten Herrn visitatorn die selbige sache mit vleisse tzuuorhoren, und was darauff weitter gebohrlich und von nhodten tzubeschaffen gnediglich committern und beuhelen, oder sunst, so e k f g solche vorhorung den Herrn visitatoribus tzubeuhelen nit geneigt, das alsdahn sunst derhalben eyn termin prefigiret, und myr auffs ferderlichste angetzeiget, auch er Johan Quasbart dartzu moge citiret und vorbescheiden, und also der ungrunt seins klagens und der gegen meyn unschult uber dem allen moge entdecket und offenbaret werden. Und ob sich gedachter er Johan Quasbart hier uber mich weiter tzuuerungelimpffen bey e k f g untersthen wurde, das e k f g demselben kein stadt noch gelauben geben und In damyt biß tzuuorhorn der sachen vorweisen. In dem und sunst allewege mein gnedigster Herre sein wolte, das byn ich mit Innygen gbette bey dem almedhtigenn umb e k f g langkwirige und geluckselige regiment tzuuorbitten, und sunst umb e k f g nach meine hochsten vormogen untertteniglich tzuuordienen wyllich und bereith. Datum Boister ahm Dage viti Anno x I.
E. Churf g
Gehorsamer untertaniger
armer Cappellan
Andreas Guert.
(Geh. Staatsarchiv Berlin-Dahlem,
Reg. 47 B 12.)