Seite 15
Der Thurm ist von lauter gebranten steinen in einer sehr dicken und viereckichten mauer hoch aufgeführt, worin ein wohllingendes geläute, der auch vor diesem eine schöne spitze gehabt, so noch in Theatro Europaeo beym jahr 1631 zu sehen; nach der zeit aber, und etliche jahre vor 1713 schadhaft worden, und deshalb müssen herunter genommen werden; jedoch ist auf der Kirche noch eine hohe spitze zu sehen. A. 1689 den 2 Jul. ist er von einem harten donnerschlag am dache und glockenstuhl sehr beschädiget worden, auch der draht, so von dem thurm herunter zu dem zeiger in die Kirche gegangen, ganz zerschmolzen, daß keine spur davon übrig geblieben: der strahl aber auch durch die dicke mauer, absonderlich durch die mauer bey dem Rommentreifchen durchgegangen, dessen nachlaß auch noch vorhanden, anbei die decke von den Orgelflügeln ganz zerrissen, auch sonst die Orgel sehr beschädiget, dennoch aber nichts angezündet. Er ist 1699 von einer Collecte wieder ausgebessert worden: und steht die zahl 1699 oben an dem thurm unter dem dache an der mitternächtlichen seite. Der damalige Inspector, Hr. Strube, wie er ein vortreflicher Lateinischer Poet war, und die Königlichen verordnungen an die Dioecesanos allzumal mit Lateinischen versen begleitete, hat also auch diese Churfl. verordnung wegen einer collecte ebenfalls und zwar mit folgenden gedanken begleitet:
Hos elegos Vobis invita mitto Minerva, Fingendi Musis nullus & ardor adest. Namque meum calamum fumo, sepono, repono, Appono chartae, metraque tristis aro. Quid vero mea Musa velit, rogabit is omnes, Illud perpaucis accipitote bonis: Denus ab Eoo jam cardine volvitur annus, Quum venit aethereo magnus ab axe fragor: Corripit & nostrum terebrandi fulmine templum, Quod deBaptistae nomine nomen habet. Flavis exutum est hac tempestate metallis, Quae pius ELECTOR suppeditanda monet, Vt restaurentur minitantia tecta ruinam, Magnis quod fieri sumtibus absque nequit. Ergo,