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craeli Pomm. Chron. IV. Th. I. 620. Ingleichen daß ein großes dorff dieses namens Werben in dem Rothbußischen bezirk eine gute meile von Rotbus vorhanden, so bei 100 Einwohners hat, und bei welchem viel und die beste Eisen erde der ganzen gegend gegraben wird: woraus zugleich zu schliessen, daß man den namen Werben vergebens bei den Römern, oder auch Henrico Aucepe suche, weil dieses dorf mitten in dem Wendschischen lieget, wohin weder die Römer, noch Henricus Auceps jemahls gekommen.
II. Die Stat enthält sich annoch in ihren wallen, mauren und thürnen, und wird der Starcke thurm bei dem Elbsthor für das uhralte Varinum gehalten. Er bestehet aus einem sehr künstlich und in der runde hoch aufgeführten Stücken und starckem mauerwerck von 12 werffuß, welches etwan bis an die helffte der gantzen höhe des thurms hinauf gehet, daselbst aber einen absatz hat, also aus dem untersten fundament, gleichsam ein ander und kleiner thurm von eben solcher künstlichen runde weiter in die höhe geführet wird, an welchem man auch vermittelst eines gantz rund herum gehenden gangs kann. Inwendig hat er 3 gemächer boden. Wann man durch eine schmale steinerne treppe, (denn der gantze thurm ist von steinen) welche inwendig in einer schlangenkrümmung in die höhe gehet, auf den ersten absatz kommt: so findet man in der mitte des saals eine öffnung, welche ein, aus der erden ausgemauerter brunnen ist, aus welchem vermuthlich in den alten kriegszeiten die thorwachten ihr wasser geschöpffet haben. Der brunnen hält noch wasser. Weil aber die winde über denselben, welche an einem eingemauerten querbalken befestiget sind und mit einer einmer versehen gewesen ist, nicht mehr vorhanden: so kan man nicht mehr wasser daraus schöpffen. Aniebzo braucht der thorschreiber dieses kothwerk, um holz darin zu legen. Er mus aber den brunnen, der mit seinem geländer umgeben ist, zudecken, daß ihm kein schade geschehe. Auf den 2 schmalen untersten stübchenwerken des thurms sind schöne kamine zu finden: welche aber jetzt zu nichts taugen, hingegen in den kriegszeiten bei der wache ihren guten nutzten gehabt haben. Bey dem ersten äussern absatz gehet ein steinernes geländer von 5 fuß hoch um den thurm, in welchem geländer schiesslöcher gehauen sind. Hinter diesen schiesslöchern, jedoch etwas höher, als das geländer ist, seyn starcke eyerne haken, 4 bis 5 zoll dick, in