Rathaus (Tafel 147 b)

Schrifttum:

Wollesen, Einige Nachrichten zur Werbener Chronik. 2. Das frühere Werbener Rathaus mit Abbildung, Stendaler Beitr. IV S. 225–227.

Wollesen, Aus älteren Werbener Ratsrechnungen, Stendaler Beitr. V S. 21. Wiederherstellungen von 1570 und 1576.

Bekmann 5. Teil 1. Buch VIII. Kap. S. 28–29.

Bekmann, Nachlaß. – Lagerbuch der Stadt Werben von 1745.

Ein größeres Gebäude ist das 1792–93 erbaute Rathaus. Es war an Stelle eines Rathausbaues errichtet worden, das nach dem Markt zu zwei Giebel hatte (vgl. Stadtansicht von Merian Abb. 148 und Abb. bei Wollesen) und schon 1744 sehr schadhaft war (vgl. Lagerbuch). Die eine Hälfte des gotischen Rathauses, „die mit einem kleinen Turm und Gewölbe geziert gewesen“ war 1649 eingestürzt (vgl. Bekmann). Das jetzige 1792–93 errichtete Rathaus war ursprünglich eingeschossig und hatte ein Krüppelwalmdach. 1908 ist ein zweites Geschoß aufgestockt worden. Das Gebäude ist damals neu verputzt worden. Über der Tür befindet sich eine Inschrifttafel: Senatus consilio civiumque saluti. 1793. Gut erhalten sind die mit Kreuzrippengewölben gedeckten gotischen Kellerräume, dessen älterer Teil der Südteil ist. In der Gewölbekappe ist ein Treppenloch eingestemmt. Ein Zugang in der Nordmauer ist vermauert (vgl. Kellergrundriß, Abb. 154).

Im Rathaus wird ein in Holz geschnitztes und bemaltes, 1582 von Dr. Jacob Stoppel gestiftetes Stadtwappen aufbewahrt. Das Wappen trägt den roten Adler im silbernen Felde, darüber ein aufwärts gekehrter goldener Halbmond mit goldenem Stern (vgl. Wollesen, Über einige Werbener Siegel, Stendaler Beitr. IV S. 95–96 und Chronik S. 25–26). Das älteste spitzovale Stadtsiegel aus dem 13. Jahrhundert zeigt nur den brandenburgischen Adler im Siegelfelde. Über weitere Siegel vgl. A. v. Mülverstedt, Allgemeine Bemerkungen über die Wappen der altmärkischen Städte, Altmärk. Berichte 26 S. 1–23; ferner Winkel, Wappen und Siegel, Altmärk. Berichte 24 S. 31–53.