Die Burg

Die erste urkundliche Erwähnung von Werben stammt aus dem Jahre 1005 (vgl. Wollesen, Chronik S. 1–4.) Hier auf der Burg, die den wichtigen Elbübergang nahe der Havelmündung gegen die Slawen schützte („in Wiribeni iuxta Albim positam“), hielt König Heinrich einen Rechtstag ab, auf dem eine Übereinkunft mit den Slawen abgeschlossen wurde. Die Burg wird aber noch älter und bereits zur Zeit Heinrichs I. (um 920) aus einer wendischen Anlage entstanden sein (vgl. Wollesen, Mittelalterliche Topographie der Burg). Über die genaue Lage der Burg haben wir keine Überlieferung. Doch ist anzunehmen, daß sie den heutigen Kirchplatz mit den umgebenden Straßenzügen (Schadewachten, hinter der Mauer usw., vgl. Plan der Stadt, Abb. 150) einnahm. Da die Burg bei den Kämpfen mit den Slawen wohl öfters zerstört wurde, ließ 1054 Kaiser Konrad II. eine Befestigung „castrum Wirbinam“ anlegen, die vermutlich die Ostseite der Burg (heute befindet sich dort das sogenannte „Triangel“) sicherte. Aber auch diese Befestigung wurde bereits im folgenden Jahre von den Slawen vorübergehend eingenommen. Die Burg „Pritzlawa“, bei der 1056 ein Heer Heinrichs III. von den Slawen bis auf den letzten Mann vernichtet wurde, scheint eine slawische Befestigung gewesen zu sein.

[Bild ] Abb. 150. Stadtplan von Werben. Ende 17. Jahrh.