Die drei Fenster im südlichen Nebenchor
10. Das nördliche Fenster gleicht dem Fenster F 4 im nördlichen Nebenchor: Gleiche neue Ornamentscheiben, ebenfalls zwei Zeilen alter kleinfiguriger Scheiben mit der gleichen Rechnung und Architektur (auf Zeile 5 und 6): Geburt Christi, Taufe, Christus mit den Emmausjüngern, Kreuzigung in der Mitte, rechts und links davon Auferstehung und Himmelfahrt. Die Fenster sind gut erhalten mit Ausnahme der Geburt Christi, die wohl stärker erneuert ist.
In sämtlichen Feldern ist der Hintergrund dunkelblau. Die Mutter Gottes ist in blauem Mantel und rubinrotem Untergewand, Christus in rubinrotem Mantel und smaragdgrünem Untergewand dargestellt. Die übrigen Figuren haben neben rubinroten und smaragdgrünen noch rotviolette, goldgelbe und weiße Gewänder. Um 1380.
11. Mittleres großfiguriges Fenster aus der Zeit der Erweiterung des Chores (1467). In den lichten silberweißen Architekturaufbau, der auf der 9. und 10. Zeile mit einem großen Baldachin bekrönt wird, sind zwei Szenen hineingestellt, die sich über alle drei Bahnen erstrecken. Der Architekturaufbau ist ähnlich wie beim Fenster F 3 (z. T. stark erneuert, besonders die Konsole mit den musizierenden Engeln). In der dritten bis fünften Zeile ist die heilige Messe mit der Darstellung der „heiligen Wandlung" wiedergegeben. Links vom Altar stehen die himmlischen, rechts die irdischen Ministranten. Sie halten Spruchbänder mit lateinischen gotischen Minuskelinschriften. Auch Gottvater, der über dem Priester in den Wolken erscheint, weist auf ein Spruchband hin, das sich auf die hl. Wandlung bezieht (Dies ist mein lieber Sohn ...). In der siebenten und achten Zeile stehen dicht gedrängt folgende Figuren: hl. Katharina, Dorothea, Odilia, Paulus, Petrus und Andreas.
Das stark erneuerte spätgotische Fenster hat eine lichte Farbgebung. Die Hintergründe bei figürlichen Szenen sind dunkelblau und rubinrot (mit gefiederten Ranken gemustert). Bei den Gewändern der Figuren sind sehr viele silbergelbe, weiße und hellblaue Scheiben verwandt worden. Der Priester trägt ein rubinrotes Pluviale.
12. Auch das letzte Fenster des südlichen Nebenchores gehört zur Reihe der spätgotischen Fenster. Das ganze Fenster ist mit großen figürlichen Szenen gefüllt, von denen aber der größte Teil erneuert ist. Auf die Erneuerung (auch der übrigen Fenster) nimmt die Kapitalinschrift in der untersten Zeile Bezug: Anno 1891 hat der Gemeinde Kirchenrat die alten Fenstermalereien im Schiff dieser Kirche von dem königl. Institut für Glasmalerei zu Berlin wieder herrichten lassen Gott zu Ehren der Gemeinde zum frommen, den alten Geschlechtern zum Andenken.
Die Kreuzigung (auf Zeile 2-5) mit Maria und Johannes, sowie dem hl. Adalbert und der hl. Katharina ist fast ganz erneuert. Von der Anbetung der Könige in Zeile 4, 5 und 6 sind nur ein Teil der Köpfe und der Gewänder alt, besonders auf der linken Bahn. Von Zeile 7 bis gut zur halben neunten Zeile reicht die Szene „Taufe Christi im Jordan". Nur der Christuskopf und Teile der Arme, sowie der Hände des Johannes sind von den Scheiben alt. Die oberste Szene des Fensters stellt auf der halben neunten bis zwölften Zeile die Marienkrönung dar. Auch von dieser Szene sind nur kleine Teile, z. B. Hände der Maria alt. Das gesamte Fenster hat eine lichte leuchtende Farbgebung mit Weiß, Hellblau, Hellgrün und Goldgelb. Nur kleinere Scheiben sind rubinrot.