Auf Osterburg zu.

Den Wasserläufen folgend wälzt sich das Hochwasser in der Richtung Rengerslage, Wolterslage, Rethausen, Blankensee, Meseberg auf Osterburg zu. Überall bietet sich in diesen Dörfern das-selbe Bild: verlassene Gehöfte, zerstörte Wohnungen, geborstene Wände, eingestürzte Brücken, weit und breit überschwemmte Felder. Zwar das eigentliche Dorf Königsmark bleib, weil hoch gelegen, von dem Wasser befreit, ist aber von demselben umgeben. Die massive Brücke auf der Chaussee nach Wolterslage ist eingestürzt und eine Strecke des Weges fortgerissen; der Verkehr nach Wasmerslage kann nur auf Pontons aufrecht erhalten werden. Am 17. Februar, abends 11 Uhr, sprengt ein Reiter aus Meseberg durch die Stadt Osterburg und bringt die Nachricht, daß Otto’s Hof in Meseberg vom Wasser erreicht sei; er bittet um Hilfe zur Rettung des Viehs. Bald finden sich Helfer, die Pferde und Rindvieh vom Gutshofe in Herden forttreiben, die Wäsche zusammenpacken, Schweine und Kälber verladen. Schon aber steht die Chaussee unter Wasser; Menschen, Vieh, Wagen, alles muß hindurch. Der Verkehr zwischen Osterburg und Meseberg kann nur durch Kähne vermittelt werden. In starkem Strom fließt das Wasser über den Damm. Erst am 6. März fällt das Wasser bedeutend, so daß Straßen und Wege wieder zugänglich werden. Die Stadt Osterburg bleibt ganz frei von Wasser, wenn es auch von der Seite der Wische her nahe genug heran kommt. Das Wasser folgt vielmehr dem Laufe der Ziese und sucht Dobbrun, Gehrhof, Seehausen, Falkenberg, Stalluhn, Nienfelde, Beuster besonders heim.