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König aber, nachdem er zuvor die Schanze durch den Obristen Röse besetzet, und daß die Altmark dem Römischen regiment nothwendig ein gewisses geben solte, verordnet, am 14 und 28 April über die Havel über die daselbst gemachte Schiffbrücke dem Tilly nachgangen, seinen weg auf Brandenburg, und von dar auf Wittenberg nehmende, bis er endlich denselben bei Leipzig erreichet, und nach erhaltenem Siege seine Waffen in Ober-Teutschland ausgebreitet. Es ist auch diese Schanze in der Schwedischen militz Händen geblieben, bis nach dem Pragischen frieden A. 1635 der Churfürst zu Sachsen auf die Kayserliche Seite getreten, und darauf zu anfang des Oct. dieselbe durch den Obr. Ungarwegen, und den Kommandanten darin Obr. Lieutenant George Paturilium gefangen nehmen lassen; welcher sich aber der Schwedische Feldherr Banier, der sonsten sich zu Tangermünde gesezt hatte, zu anfang des Mai A. 1636 wieder bemächtiget und befestiget, auch die alte Festungen erneuern lassen, dennoch aber geschehen lassen müssen, daß sie im monat Junii, gleich wie andere Städte an der Havel, Brandenburg, Rathenow und Havelberg, den Kayserlichen und Sächsischen wieder in die Hände kommen. Jedoch er brach am 18 Oct. wieder auf, und eroberte sie nach erhaltenem Sieg bei Wittstock, im monat Oct. wieder. Weil es aber in dem folgenden jahr 1637 mit der Schwedischen armee wiederig her ging; in dem der Feldherr Banier sich nach Pommern begeben, der Churfürst George Wilhelm aber sich mit den Kayserlichen und Chur-Sachsen vereinigt, und folgendes Rathenow und Havelberg sich ergeben müssen: so hat der Schwedische General-Major Ruth, sie den 5 Aug. gleichfalls, und zwar ohne einige gegenwehr, ohn geachtet er mit lebens- und friedens-accord versehen gewesen, von freien truppen übergeben, weshalb er dann nachmals zu Wismar enthauptet worden.

A. 1642 hat die Schwedische armee sich wiederum bei Werben gelagert, und ist am 23 März über die geschlagene Schiffbrücke gegangen. Endlich aber als A. 1643 zwischen der Königin in Schweden und Churfürst Friedrich Wilhelmen ein Stillstand verabredet worden; so hat selbiger diese Schanze, wie wohl mit nicht sonderlicher auffriedenheit der Schweden, niederreissen lassen, in welchem stande es dann nach der zeit mit derselben verblieben.

A.1644