Besitz der Familie Engel.
Aus der Werbener Geschichte ist uns Arnt Enghell bekannt. Als der Kurfürst Johann Cicero am 21. April 1486 in Werben weilte, von wo aus er der Stadt Arneburg ihre Rechte und Freiheiten bestätigte, wohnte er bei Arnt Enghell. Wohl zum Danke für die Aufnahme belehnt der Kurfürst den Arnt E., den er in der Belehnungsurkunde „vnnsern wirtt czu werben“ nennt, mit dem Zehnt auf 13 Stücke Landes in Räbel über den „Connowen hof“ und Hufen, über ein Kossaten-Erbe, die mollenwort genannt, den Zehnt und den „Smalen“ Zehnt, über das Erbe und zwar soll seine Frau Margarethe diese Hebungen als „lipgheding“ gebrauchen. Dazu vermacht der Kurfürst seinem Werbener Wirt noch den ½ Zehnt über ½ Hufe zu Behrendorf. Mit denselben Hebungen beleiht der Kurfürst Joachim am 18. Mai 1534 den Joachim, Merten und Hansen, gefettern, die Engell genannt, Bürger zu Seehausen, als Erben des verstorbenen Arnt Engel zu Werben. Hier ist zwar vom Zehnt über der Kunewitz Hof und Hufen die Rede; wir möchten aber annehmen, daß es konnowen Hof und Hufen auch hier heißen muß. Noch zweimal war der Kurfürst Johann Cicero in Werben, am 10. Mai 1487, wo er die von Flechtingen belehnt, und am 4. Mai 1488. Bei seiner letzten Anwesenheit handelte es sich um eine sehr ernste Angelegenheit: Auch Werben hatte sich mit den anderen altmärkischen Städten geweigert, die Bierziese zu bezahlen. Aber wie die anderen altmärkischen Städte mußte auch Werben dem mit ansehnlicher Macht heranrückenden Kurfürsten sich unterwerfen (vgl. Werbener Chronik, S. 46, 47).
Die Familie Engel war eine angesehene Werbener Familie, über die nähere Angaben in den „Stendaler Beiträgen“, Band IV, S. 224 f. zu finden sind. Ein Nachfahre dieser Familie ist der in Hamburg lebende Präsident des Hanseatischen Oberlandesgerichts Dr. Engel, der sich noch in der letzten Zeit eifrig mit der Erforschung seiner Familiengeschichte beschäftigte.