6. Der Seegraben.

Bevor wir im Geiste Osterholz verlassen, müssen wir noch einen Blick auf die hydrographische Karte dieser Gegend werfen. Unterhalb Dobbrun erhält die Biese von der rechten Seite einen Zufluß, den Schöppgraben, der durch Vereinigung des Seegrabens mit der Beverlake entsteht. Der Seegraben fließt auf den Feldmarken von Schwarzholz und Osterholz hinter dem Elbdeich aus mehreren Quellbächen zusammen. Die Wasserscheide ist hier so wenig ausgebildet, daß mehrere Quergräben die Verbindung zwischen den beiden Hauptgräben herstellen, und halb diesem, bald jenem Wasser zuführen, stets von der Seite, wo ein Ueberschuß vorhanden ist. Die von den beiden Hauptgräben eingeschlossene Niederungsfläche wässert daher abwechselnd nach der einen oder der anderen Seite hin ab. Derartige Verbindungsgräben sind auch weiter unterhalb vorzufinden; es sind sogen. Schaugräben, die von der Wasserverwaltung zur schnellen Abführung des Qualmwassers ausgehoben sind. Eine ganze Reihe solcher Wässerungen zweigt sich vom Seegraben auch auf der rechten Seite ab und verbindet ihn mit der Beverlake, deren Lauf deshalb höchst verworren erscheint und auf der Karte schwer darzustellen ist, zumal die Beverlake durch ein drittes Grabennetz wieder mit dem Herzgraben in Verbindung steht (vgl. Wilhelm Quitzow, „Die Wische, insbesondere deren Bodenbau und Bewässerung“ in den Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle a. S., 1902).