Hof Nr. 25.
Unter dieser Nummer wird von Dr. phil. Herbert Boehme, a. a. O., S. 184, der Heydesche Hof angeführt, dessen Besitzer von 1695 bis 1862 aufgezählt werden. Von da an wird auf die Namen der Besitzer des Hofes Nr. 24 verwiesen; es sind also von 1862 an beide Höfe vereinigt worden. Schl. Chron. bezeichnet den Hof, der bei Dr. Boehme die Nummer 25 trägt, mit Nummer 24 und sagt von diesem Hofe, es seien keine Gebäude mehr vorhanden; er habe nördlich der Straße Werben-Seehausen gelegen, in der Flurkarte 1854 seien die Gebäude noch eingezeichnet.
Es handelt sich um den Hof, den, wie oben bemerkt, die von Stendal 1352 dem Ordenshause zu Werben verkauften. Am Dienstage nach vincula Petri 1553 verpachteten Rat und Kirchenvorsteher zu Werben den vormals den „Kreuzherren“ gehörigen Neukirchener Hof, dessen Einkünfte 1542 bei der Einführung der Reformation zur Unterhaltung der Kirchendiener in den „Gemeinen Kasten“ (Kirchenkasse) geschlagen waren, an Kersten Neiling unter der Bedingung, daß er dem Rat zu Werben und den Kirchenvorstehern jährlich 4 Mark stendb. Währung zur Pacht entrichtet und ebenso wie seine Erben ihnen verpflichtet und verbunden bleibt. Rat und Kirchenvorsteher nahmen nun den Kersten Meiling „vor einen Mann und onderdann“ an und die Verwandten des Kersten Neiling „taten“ gegen Erstattung von 200 Gulden von dem Hofe „affrichtunge“. Danach war also der Hof mit der Reformation in Werben von den Johannitern an die Kirche S. Johannis in Werben übergegangen. Der Rat hatte die Aufsicht und die Verwaltung des „Gemeinen oder Kirchen-Kastens“; darum war er es, der den Hof verpachtete; er tat es natürlich in Gemeinschaft mit den Werbener Kirchenvorstehern. Im dreißigjährigen Kriege wurde auch dieser Hof verwüstet. Die Tochter Ilse Neiling war nach dem Tode des Claus Neiling auf etliche Jahre nach Hamburg übergesiedelt. Als sie mündig geworden war, kehrte sie nach Neukirchen zurück und heiratete Joachim Spiegel, der 1648 Hof und Ländereien für 550 Gulden übernahm. Die folgenden Besitzer Jakob Spiegel (1700–1736), Ww. Ilsabe Spiegel, geb. Weihe (1736–1738), Nicolaus Grabau als 2. Ehegatte (1738–1753), Joachim Spiegel (1753 bis 1760), Georg Spiegel (1760–1771), bis hin zu dem heutigen Besitzer lernen wir aus Schl. Chron. kennen.