Der Küster.
Der Küster war im Jahre 1600 Claus Horn, aus Räbel gebürtig. Von den Einnahmen der Küsterei, die in dem Kirchenvisitationsabschiede genau aufgezählt sind, heben wir nur eine hervor, weil sie uns über die Größe der ganzen Dorf- und Feldflur Aufschluß gibt: Nachdem schon 1542 gesagt war, daß zu der Stelle
Hof Nr. 12 in Behrendorf(Vgl. Seite 165 ff.) (Haus: A. Reseberg.)
ein Haus, eine Wohrt zu 1½ Schffl. Saat und 26 Schffl. Roggen gehören, wird in einer Anmerkung zum Jahre 1581 bemerkt, daß der Küster 33½ Schfl. Roggen zu fordern habe und zwar von jeder Hufe 1 Schffl. Danach umfaßte also die Feldflur 33½ Hufen. Aus dem oft genannten Aufsatz von Dr. Storbeck lernen wir den Inhalt eines interessanten Schriftstücks kennen, das im Idener Pfarrarchiv aufbewahrt wird; es trägt die Ueberschrift „Verzeichnis der Landschule zu Rengerschlage, Departement Elbe“ vom 23. Juli 1811, unterzeichnet vom Maire Wichmann. Darin heißt es vom damaligen Unterricht: „Die größten Kinder werden in der Bibel und Catechismus unterrichtet, wie auch einige im Rechnen und Schreiben, die etwas kleineren im Evangelienbuch und die ganz kleinen im A-B-C-Buch. Der damalige Küster und Lehrer hieß Peter Springhorn. Er bekam wöchentlich, „wen Kinder in die Schule sind“, von jedem Kinde, das liest oder buchstabiert, 6 , das schreibt, 1 Groschen, und von jedem, das rechnet, 1 Groschen 6 Pfennig. Als Küster zahlt ihm die Kirchenkasse jährlich 4 Tlr.; dafür muß er Baumöl zum Schmieren der Glocken und der Uhr holen, die Uhr aufwinden, Kurrende nach Werben besorgen und Wein und Oblaten zum Abendmahl aus der Stadt herbeischaffen.“ Sein Gehalt war so gering, daß er sich und seine Familie nicht davon erhalten konnte, sondern einen Nebenberuf betreiben mußte.
Noch sei nachträglich hinzugefügt, daß, wie Dr. St. schreibt, in der Eingangsnotiz der ältesten Rengerslager Kirchenkastenrechnung das älteste Rengerslager Kirchenbuch mit dem ältesten Idener Kirchenbuch am 31. Mai 1666 in der Wohnung des Verwalters der Universität Frankfurt, Joachim Schönhausen, verbrannte, als in Stendal eine große Feuersbrunst wütete.