8. Der Pletzenhof.

Im Jahre 1503 verkaufte der Stendaler Bürger Peter Schotteler dem Apotheker und dessen Erben eine jährliche Rente über seinen Hof in „dat svarte Holt“ belegen, da zur Zeit Heinrich Pletz wohnte. Der Name des Apothekers wird nicht genannt. Aus Dr. Götze, Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal, S. 282 f., erfahren wir, daß zu jener Zeit die Familie Furkbold die Stendaler Apotheke besaß. Es werden dort Dr. med. Gerhard Furkbold, Martin und Ludwig F., kurzweg Apotheker, genannt. Dieser Ludwig war es, der 1503 die obige Rente zu Schwarzholz erwarb. 1515 verschrieb der Kurfürst Joachim I. seinem Rate Dr. Kettwig das Angefälle der Lehngüter des Apothekers von Stendal, sobald dieser mit Tode abgehen würde.

Hierin liegt wohl auch der Grund, weshalb 1515 in dem Lehnsregister von Osterholz der Pletzhof nicht genannt ist, während es in dem Lehnbrief derer von Osterholz 1562 heißt: „Dazu auf Tidecke Pletz’ Hof höchstes und niederstes Gericht und Dienst, und gibt jährlich 3 Wispel, halb Gerste, halb Hafer, und 2 Stend. Mark.“ 1571 lautet der Passus ebenso. Diese Hebung ist dann an die Kröcher übergegangen, aber schon 1625 bekennt Christoph von Kröcher, auf Lohme erbgesessen, daß er mit Zustimmung seines Bruders Moritz diese Hebung über Peter Pletz’ Hof an seinen Schwager Kurt von Rundstedt verkauft hat. Letzterer verkauft sie noch in demselben Jahre an Otto von Vinzelberg zu Rochau, und Abraham Hillebrand von Vinzelberg zu Jarchau veräußert sie im Jahre 1660 für 552 Taler an Christoph von Kannenberg. 1686 belehnt der Kurfürst Friedrich Wilhelm den Freiherrn Friedrich Wilhelm von Kannenberg damit, unter Beschränkung der Wiederkaufszeit auf 25 Jahre. Im Jahre 1715 heißt der Besitzer des Pletzhofes Jochim Friedrich Buchholtz. Vielleicht ist mit diesem von Dr. Böhme a. a. O. nicht genannten Hofe der Ackerhof Nr. 6 gemeint.