7. Die Polkritzer Kirchenvisitationsregister.
Es handelt sich hier um eine Reinschrift des „Abschiedes" von 1542 mit Aenderungen und Ergänzungen von 1551, 1581 und 1600. Nach einem Zusatze von Weinlöben, dem Mitgliede der Visitationskommission, vom Jahre 1551 heißt der damalige, wohl erste evangelische Pfarrer in Polkritz, Altenzaun, Osterholz, Schwarzholz und Käcklitz Herr Benedictus Rademacher; er erklärt sich bereit, eine Kuh zum Inventar zu lassen, während die Kirchenvorsteher sich bereit erklären, das andere notwendige Inventar zu beschaffen.
Als zweiter Pfarrer wird genannt Herr Johannes Georgius Stendaliensis, seines Alters 30 Jahr; von ihm wird berichtet, er habe in Frankfurt und Helmstedt studiert, sei am 17. Oktober 1593 berufen, ordiniert von M. Sabellus Chemnitzio in Stendal am 23. November 1593, eine Bestätigung habe er nicht, die Eintrachtsformel wolle er unterschreiben, obwohl es der Generalsuperintendent nicht von ihm begehrt habe.
Als Kirchenpatrone werden hier die von Woldecke genannt.
Zur Pfarre gehören außer dem Pfarrhaus, für dessen Wiederherstellung der Pfarrer im Jahre 1581 bei 19 Gulden ausgegeben hat, Acker hinter dem Walborn, das Holz Walborn halb, dazu die halbe Geist-Wische, die 1551 „Himmelwische“ genannt ist. Dieses Ackers Holz und Wiese, heißt es im Abschied von 1542, unterzieht sich Hans Woldicke, das Holz und Wiesen will er dem Pfarrer mit Gewalt abbringen, verbietet ihm sonderlich das Eichholz, haben die Leute alle bezeugt, daß gemeldet Holz und Wiesen allezeit zur Pfarre gehört und noch; ist Woldicke geschrieben, solches abzutreten.
Unter dem Einkommen der Pfarre werden 1578 vier Scheffel Gerste vom Schultzen und die Zinse von 100 Taler genannt, welche Christoph von Osterholz dem Predigtstuhl (1600: Prediger) legiert hat; eine Verschreibung ist im Gotteshaus vorhanden. Auch die Witwe des Ludwig von Uechteritz gibt jährlich 3 Sch. Roggen von Osterholz.
Der Küster hieß damals Bastian Ronnebeck; er war zu Wilsnack geboren, Gotteshausleute waren im Jahre 1600 Claus Grabert und Christoph Haverland. Der Schultze war Tidicke Pletz, die Aeltesten hießen Henning Krusemark, Heinrich Wulff, Merten Zinow und Kersten Meyer.
Es berichten 1581 die Leute neben Jürgen Beverling, daß etlich Land zu Osterholz, welches jetzt die von Uechteritz inne haben, zur Kirche gehöre, darauf man bei 6 Scheffel säen kann, gibt der Kirche nichts, soll aber davon geben, so mögen auch die Gottesleute dasjenige, was sie dem Gotteshause zum Besten gerodet, gebrauchen. Zwar nicht in den Visitationsabschieden, aber in einem Briefe Datum Tangermünde, Donnerstag nach Reminiscere, 1563, wird uns noch ein Polkritzer Pfarrer aus dieser Zeit genannt. Petrus Jung, Castner, schrieb an Andreas Goldbeck in Werben, daß er vernommen, der Pfarrer zu Hindenburg Arndt Weling könnte Alters und Schwachheit halber seines Amtes nicht mehr ordentlich walten. Wenn derselbe daher mit dem Tode abgehen sollte, so könnte er zum Nachfolger Gregorius Betke, Pfarrer von Polkritz, empfehlen, der sich gut dazu eignete.