Das ehemalige Dorf Klinte

In der Nähe des Arensberges erstreckt sich vom Bergischen bis zum Behrendorfer Weg eine Ackerbreite mit dem Namen „Klintenland“; der Name stammt von einem Dorfe, das hier gelegen hat, aber früh wüst geworden ist. Unter den Dörfern, welche dem Bistum Havelberg angehörten, werden in der Bestätigungsurkunde des Markgrafen Albrecht II. (1209) fünf Morgen und ¼ Hufe bei Klinte namhaft gemacht. Im Jahre 1313 schenkte Anna, Herzogin von Breslau, dem Werbener Johanniter-Ordenshause alle ihre Rechte und Einnahmen, welche sie von ¾ Hufen Acker in dem Dorfe Klinte hatte. Die Brüder von Alvensleben verkaufen dem Deutschen Orden am 13. April 1315 das Dorf oder, wie es in der Urkunde heißt, die Stätte des Dorfes; es scheint also damals schon wüst geworden zu sein. 1317 schenkte Markgraf Johann Land in Klinte dem Werbener Ordenshause, um damit eine Messe für seinen Vater Hermann zu stiften. Auch das Kloster Dambeck überließ Hebungen aus diesem Dorfe mit mehreren anderen Einkünften aus der Nähe von Werben dem Ordenshause, als darauf der Herrenmeister des Ordens Hermann von Werberge diese vom Kloster Dambeck gewonnene Einnahme zu einem bestimmten Zweck anwies, ward Klinte davon ausgenommen. 1454 verpfändete Markgraf Friedrich der Jüngere dem Arendt von Lüderitz Hof und Hufen zu Klinte, die Peter Gyse damals betrieb. Unter den Einkünften des 1511 von Dietrich Bolte in der Werbener Pfarrkirche gestifteten Glenden „Altars“ finden sich auch solche von einem Acker in den Gelben Klinten bei Werben. Wenn die Deichrolle vom Jahre 1695 von dem im „Gerichte“ Klinte belegenen Deiche redet, so wird auch damit das ehemalige Vorhandensein des Dorfes Klinte bewiesen.Von diesem ehemaligen Dorfe führte eine sehr angesehene Werbener Familie ihren Namen; es seien kurz die Namen einiger Glieder dieser Familie mit den Jahren ihrer Erwähnung angeführt: Merten Klinte (1439), Hans (1481, 1506, 1507, 1513 Bürgermeister, 1527 gerichtlicher Zeuge), Anna, seine nachgelassene Witwe, ihre Kinder Hans und Christine (1535).