8. Johann Henning Wöllmer II.

Johann Henning Wöllmer II. übernahm die Wirtschaft, nachdem sein gleichnamiger Vater 1730 gestorben war und seine Mutter Anna, geb. Schwarzenhans, als Witwe den Hof selbst bewirtschaftet hatte, im Oktober 1740, noch nicht 22 Jahre alt. Der Ackerhof in Schwarzholz war 2¾ Hufen groß, also etwa 130 preußische Morgen (1 Hufe gleich 60 Morgen in der Wische). Johann Henning heiratete Maria Mentzendorff am 2. Juli 1743. Der siebenjährige Krieg brach 1756 aus. Im Februar 1756 hatte Johann Henning noch in Schwarzholz mit seinem Bruder Leberecht, der aus Hamburg herübergekommen war, abgerechnet und dessen letzte Erbansprüche befriedigt. Dann mußte er der Fahne seines Königs folgen. Er zog mit nach Böhmen und kämpfte bei Prag und Kollin. Nach der Niederlage bei Kollin, die Friedrich durch den österreichischen Feldmarschall Daun erlitt, zog der König mit dem Rest seiner Truppen nach der Oberlausitz, verfolgt von den Oesterreichern. Auf diesem Rückzuge ist Johann Henning „in der Bataille bey Breslau“ geblieben. Er hinterließ fünf unmündige Kinder im Alter von 1 bis 13 Jahren. Die älteste Tochter Anna Maria heiratete 1767 Joachim Friedrich Buchholtz in Polkritz, Engel Maria einen Schultze in Giesenslage, Catharina Dorothea einen Prigge in Hindenburg und Sabine Sophie blieb unvermählt. Sein Onkel, Heinrich Wöllmer, hatte sich 1724 oder 25 in Polkritz als Ackermann niedergelassen und das Amt des Schultzen erhalten. Die Wöllmers stammten aus dem „alten Lande“, vier Meilen von Hamburg entfernt, wo einer auf Gut Stillhorn, ein anderer auf Gut Caspel Freisasse war. Diese Notizen sind dem oben genannten Schriftchen Erich Wöllmer, Der Wöllmersche Ackerhof in Schwarzholz in der Altmark, 1688 bis Mitte 1800, entnommen.