9. Krabergs Hof.
Zum ersten Male hören wir 1473 von diesem Hof. Ludwig Otto stiftete eine Vikarei in der Marienkapelle des Stendaler Domes und legte zu derselben 2 Pfund 14 Schilling und 16 Scheffel Gerste in Schwarzholz. Vikar an dieser Kapelle war damals Johann Calve. Noch in der Deichrolle von 1695 wird ein Martin Otto (ehemals Klaus Kraberg) als Besitzer einer Schwarzholzer Deichkavel genannt. Ein Zusammenhang zwischen jenem Ludwig Otto und diesem Martin Otto wäre ja möglich, ist aber kaum nachweisbar; es müßte denn jener Ludwig ein Vorgänger, dieser Martin der Nachfolger der Familie Kraberg im Besitz des Hofes gewesen sein. Im Jahre 1515 ruhte für die von Osterholz auf Krabergs Hof eine jährliche Abgabe von 6 Wispel Hafer und 30 Schilling. Die Angabe, daß Merten Kordes zu Havelberg hiervon zu Lehn hat fünftehalb Wispel und „wenn das fällt“, 7 Vierdinge Pfennige zur Lehnware gibt, fehlt in dem Lehnbrief vom Jahre 1562 ganz. In dem Briefe von 1571 werden noch hinzugefügt „Dienste und Gerichte“. Der Besitzer dieses Hofes war 1571 Lorenz Kraberg. Als es sich im Jahre 1616 um eine Taxe des Polkritzer Kruges und Kruglandes durch die Gemeinde des Dorfes handelte, wurden die Schwarzholzer Bauern Claus Kraberg und Jochim Köppe-Johann zu Taxatoren ernannt. In einem Erbteilungsrezeß vom Jahre 1678 zwischen zwei Brüdern von Uechteritz handelte es sich um unsern Hof. Der eine Bruder Curt Gottfried von Ue. überläßt seinem Bruder Otto Daniel den Krabergenhof gutwillig mit der Bedingung, daß er einer seiner unverheirateten Schwestern die jährliche Alimentation reicht, daß er ferner Adrian Lüdecken Witwe und Erben in Stendal ihrer Schuld halber davon befriedigt und im Falle der Reluition den Hof für 500 Reichstaler dem Curt Gottfried wieder überläßt, daß aber von dieser Wiederkaufssumme abgezogen werden soll, was noch den Lüdeckenschen Erben geschuldet wird. Letztere Summe der Schuld beträgt, weil Otto Daniel von 1678 bis hierher (1687), da er den Hof inne gehabt, wenig abgezahlt hat, 435 Reichstaler. Auf Grund dieses Rezesses von 1678 wird nun 1687 das Folgende vereinbart: Es tritt Otto Daniel seinem Bruder den genannten Hof wieder ab, dagegen zahlt Curt Gottfried die 435 Reichstaler an die Adrian Lüdeckenschen Erben und gibt der einen unverheirateten Schwester die nötige Alimentation. Es bleiben also nur noch 65 Reichstaler an Otto Daniel zu zahlen übrig. Kurt Gottfried erklärt sich aber aus brüderlicher Liebe bereit, dem Bruder 100 Reichstaler bar herauszugeben, sobald er Gelegenheit haben wird, entweder den Rüdow oder ein anderes Pertinenzstück vom Gute Altenzaun einzulösen; bis dahin will er ihm die 100 Reichstaler mit 5 Reichstalern verzinsen. Wir möchten hinzufügen: „Ei, wie fein und lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen.“
1690 heißt der Besitzer Lorenz Kraberg, 1715 heißt der Besitzer Hans Buchholtz.