Der Speckhof.
Am weitesten nach Osten, hart an der Wendemarker Grenze, liegt der Speckhof. Auf demselben wohnte zuerst die Familie, die sich von dem Specke nannte. Zum ersten Male fand ich einen Träger dieses Namens in einer Urkunde vom Jahre 1405; nach dieser sollte Hans Holländer zu Muntenack achtzehn Scheffel Weizen von seiner über den Aland in Lichterfelde bei dem Speckhof belegenen Hufe und Kobbe von dem Specke 6 Scheffel von einem Viertel Acker, der bei derselben Hufe an Holländers Acker grenzt, geben. Claus von dem Velde war ein Richter über dieses Land. Als Zeugen dieser Abmachung werden die Lichterfelder Bauern Wolff sen., Matthias Michaelis und Hermann Hollaender genannt. Diese Urkunde weist auf zwei ältere Urkunden von 1322 und 1401 zurück; aus jener hören wir, daß Heinrich von Wendemark seinem Verwandten Hans Werben eine Getreidehebung aus Lichterfelde verkaufte, welche nach dem Tode des letzteren der Werbener Pfarrkirche zufallen sollte; aus dieser ergibt sich das folgende: Hans Werben war gestorben; es trat also nun die Werbener Pfarrkirche in den Besitz der Getreidehebung; diese bestimmte ihren Erlös zur Unterhaltung einer „ewigen” Lampe vor dem Altar des „Leichnams Christi“. Dieser zugleich der „heiligen Dreifaltigkeit” geweihte Altar ist in der Werbener Chronik S. 86 näher beschrieben. Noch 1588 fand ich des „Heiligen Leichnams Altars” in den Werbener Kirchenakten erwähnt. In den Urkunden aus den Jahren 1432, 1441 und 1445 lernen wir drei Brüder Otto, Achim und Jakob, deren Vetter Jakob und des letzteren Söhne Hans und Ludwig von dem Specke kennen. In allen diesen Urkunden ist von einer Belehnung mit fünfeinhalb Viertel Zehnt über dem Speckhof und mit dem Hufenzehnt über Henning Wilde in dem Gericht zu Lichterfelde die Rede. Im Jahre 1472 verkauften die von dem Specke ihren Hof an die in Schönberg und Falkenberg angesessenen Benedikt, Bolzke und Kersten von Schoenberg. 1511 taucht ein Kuppe von dem Specke als Bürger in Werben auf. Ein gleichnamiges Familienglied ist 1571 Besitzer des unmittelbar bei Werben gelegenen Schnellenberges. 1481 wird ein von dem Specke als Stendaler Domdekan genannt.