5. Der Redernhof.

Der Hof hat natürlich seinen Namen von denen von Redern, deren Hauptsitz in der Altmark lange Zeit Krumke war. Es ist darum bei der Geschichte Krumkes näher von dieser Familie die Rede (Beiträge, 3. Teil, S. 207 ff.). Hier sei nur auf ihr Wappen hingewiesen: Schild: Schrägbalken mit drei Sternen, Helm: Ritter wachsend mit Fähnlein in der Hand. Nur spärlich fließen die Urkunden über diesen Hof. Erst aus dem Jahre 1460 stammt die Urkunde, die wir als erste über diesen Hof fanden. In dem genannten Jahr gestattet Friedrich der Jüngere, Markgraf zu Brandenburg, dem Curt von Redern den Verkauf einer jährlichen Rente über Hans Roxen Hof und Hufen zu Wendemark an die Werbener Johanniterkomturei. In dem Lehnbrief, den der Kurfürst Friedrich Wilhelm 1640 denen von Bülow ausgestellt, heißt es unter der ausdrücklichen Erwähnung, daß die einzelnen Besitzteile alle früher schon denen von Redern zustanden: „Item den Acker und Wische samt aller Gerechtigkeit, so dazu gehört zur Wendtmark, welches Daniels von Redern Großvater von den Woldecken erkauft“. Aber da haben wir noch vergessen, eine Urkunde von 1525 anzuführen, in der es heißt: „Am Abend S. Nicolai verkaufen Heinrich und Henning von Redern dem Osterburger Bürgermeister Joachim Soltwedel 2 Mark jährl. Geldzinsen von ihrem Hof zu Wendemark, den dazu mal Severin Spieker zur Meierschaft inne gehabt, und welche selbiger dem Hause Krumke zu entrichten schuldig gewesen, für 30 Mark stend. Währung.“ Diese Rente wurde, nachdem sie auf den Urenkel jenes Joachim Soltwedel, Johann Berndis, vererbt war, 1658 von dem Freiherrn von Kannenberg, dem damaligen Besitzer von Krumke, mit 39 Mark stend. W., gleich 53 Taler 4 Gr., zurückgekauft. Und noch einmal hören wir von dem Redernhof; in dem Engelschen Lehnbrief vom 25. April 1713 heißt es vom Lehn, es bestehe u. a. ferner aus dem geteilten Zehnt über 1 Hufe in der von Redern Hof, welchen jetzt Valentin Krusemark bewohnt. Es ist nicht viel zu diesen Urkunden zu sagen. Die von Redern bewohnten und bewirtschafteten den Wendemarker Hof natürlich nicht selbst, sondern taten ihn aus zur Pacht oder Meierschaft; wir lernen als solche Meier bzw. Pächter 1460 Hans Roxe, 1525 Severin Spieker und 1713 als Bewohner des Hofes Valentin Krusemark kennen. Die Woldecken hatten schon 1479 Besitz in Wendemark bzw. das Angefälle an Besitzungen daselbst; es heißt da: Markgraf Johann erteilt dem Arend von Lüderitz sowie dem Betke Woldeken die Besitzungen zu Wendemark zum Angefälle, die von Reder von Königsmark geliehen sind; sie bestehen in folgenden Abgaben: 100 rhein. Gulden auf 3 Mark Pfennige, 2 Wispel Hafer und 18 Scheffel Roggen und Gerste; vielleicht hängt die 1640 angeführte „Gerechtigkeit“ mit diesem Angefälle zusammen.