2. Die von Pieverling und von Werdeck auf Osterholz.

Am 9. November 1729 erwarb der Königl. Preuß. Deichhauptmann der Altmark Abraham Ludwig von Pieverling die ehemaligen Uechteritzschen Güter, das Rittergut Osterholz und Rauenthal nebst den dazu gehörigen Gebäuden, auch den Curdtshof nebst allem Zubehör; aber schon am 23. April 1740 verkaufte er sie wieder, und zwar so, daß diese Güter am 13. Juni desselben Jahres an den Obristen von Werdeck übergehen. Der letztere zahlt dafür alles in allem 38 500 Taler. Der § 10 in der Punktation lautet: „Diejenigen Capitalia, welche des verstorbenen Herrn von Uechteritz beide Schwestern, Ursula und Margaretha Elisabeth, ingleichen die Domina des Klosters Arendsee Barbara Elisabeth von Uechteritz nach Maßgebung des Vergleichs vom 19. März 1721 in dem verkauften Gute zu stehen haben, zieht der H. Obrist von Werdeck gleichergestalt von dem Kaufpreis ab und behält solche zinsbar an sich. Der Kaufkontrakt vom 18. Juni 1740 weist noch einige wenige Abweichungen von dieser Punktation auf: Am 27. Januar 1741 ließ der Johanniterherrenmeister auch diesem neuen Besitzer die oben angeführte Hindenburger Getreidehebung. Die Familie von Werdeck führt einen Mohrenkopf im silbernen Schilde, auf dem Helm drei schwarze Hahnfedern. Ed. Lange, Soldaten Friedrichs des Großen, S. 188, teilt uns über diesen neuen Besitzer von Osterholz einige interessante Nachrichten mit: „Geboren am 5. März 1687, trat er bei dem Inf.-Regt. Nr. 19 ein. Als Leutnant, wozu er unter dem 27. August 1709 befördert worden war, wurde er 1714 zu dem Regt. Leib-Carabiniers Nr. 11 versetzt, bei dem er bis zum Oberst avancierte. Im Jahre 1741 erhielt er das Dragoner-Regt. Nr. 7 und das Generalmajors-Patent. An der Spitze dieses wackeren Regiments blieb er in der siegreichen Schlacht bei Chotusitz, am 17. Mai 1742.“ In der Polkritzer Kirche fand er die letzte Ruhestätte. — Sein Besitz ging auf seinen Sohn, den Königl. Preuß. Landesdirektor Friedrich Carl Ferdinand und auf seinen Enkel, den Königl. Preußischen Leutnant Hans Gottlob Friedrich von Werdeck über. Der Landesdirektor von Werdeck starb am 26. März 1792: er war Landrat des Stendaler Kreises gewesen.