1. Allodial-Rittergut I mit Meierei Hörstel und dem ihm einverleibten Ackerhof Ar. 5.
Wir tun wohl am besten, wenn wir uns in der Geschichte dieses Dorfes an die Reihenfolge der von Dr. Böhme a. a. O. aufgeführten Güter halten. Wir beginnen darum mit der Geschichte des Rittergutes I, das einst den letzten Besitzern ihren Namen gegeben hat. Schon 1305 wird ein Slotekin von Swartengolt als Vogt zu Arneburg genannt; wenn hier, woran nicht zu zweifeln ist, statt „Swartengolt“ „Swartenholt“ gelesen werden muß, so haben wir hier das erste urkundlich genannte Glied der Familie von Schwarzholz, der wir schon einmal bei der Geschichte von Berge in Gebhard von Schw. begegnet sind. Nicht lange darauf, im Jahre 1321, tritt das Geschlecht von neuem urkundlich auf: Als sich die Städte Arneburg und Werben dem Bunde der Städte und Lande der Altmark anschließen, erscheint unter den Zeugen mit Heyß von Bertkow, Konrad von Kannenberg, Rüdiger von Pieverling auch der Knappe Zabellus de Swarteholt. Vielleicht ist dieser Zabel ein Sohn jenes Vogtes zu Arneburg. Das Siegel vom Jahre 1321 zeigt als Wappenbild einen Schlägel. Da der Name der in der Nachbarschaft von Schwarzenholz ansässigen von Schlegel auf dieses Schildzeichen derer von Schwarzholz hindeutet, liegt es nahe, an eine Verwandtschaft beider Familien zu denken, wie sie zwischen denen von Schwarzholz und denen von Osterholz tatsächlich vorhanden gewesen ist. Markgraf Ludwig der Bayer belehnt nämlich im Jahre 1329 Hermann von Schw., der vermutlich Zabels Sohn ist, mit dem Ritterhofe zu Osterholz, dessen neue Besitzer sich fortan nach dem neuen Besitztum nennen. Den Verkauf eines Burglehns (curia) zu Osterholz, welches Gerhard von Arneburg besessen, an denselben Hermann von Schw. mit Uebertragung des Lehndienstes auf das Dorf Storkow erlaubt der Markgraf Ludwig im Jahre 1337. Ein Nebenzweig ließ sie sich gegen Ende des 14. Jahrh. in der Neumark nieder. Noch eine Urkunde aus dem Jahre 1486 erwähnt: Wilhelm von Pappenheim, Hauptmann der Altmark, verschreibt der Ehefrau des Heinrich von Schw., namens Katharina ein Leibgedinge; dazu haben in Schwarzholz beizutragen Heine von Ryn, Arnd Belitz, Hans Koppe und Matthäus Kater. In derselben Verschreibung ist auch von einem Kruge in Schwarzholz und von einer Fähre in Dalchau die Rede. Der bedeutendste des Geschlechts war wohl der schon oben genannte Erzbischöflich Magdeburgische Oberstleutnant, Horfmarschall, Mundschenk und Oberküchenmeister Heinrich Caspar von Schw., der 1624 durch den Erwerb der eislebischen Güter zu Wansleben, Voltmarsdorf, Altendorf-Seehausen, und des Lehns auf der Burg des dortigen Seehausen den Familienbesitz ganz wesentlich erweiterte, aber für diese Erweiterung eine recht ungünstige Zeit, die Zeit des schon begonnenen dreißigjährigen Krieges wählte. Damals einigermaßen zahlreich, sank das Geschlecht schon nach wenigen Dezennien und erlosch, nachdem es lange auf zwei Augen gestanden, im Jahre 1703 mit Hans Heinrich auf Welle, einem Sohn Hennings von Schwarzenholz auf Welle und der Anna von Retzdorf aus dem Hause Cammer.
Die Nachfolger derer von Schwarzenholz in dem Besitz des Rittergutes I wurden die von Bertkow. Sie waren schon im 16. Jahrh. in Schwarzholz, denn in der Belehnungsurkunde vom Jahre 1598 wird schon Michel, sel. Hansens auf Schwarzholz Sohn, genannt. Derselbe Michel von B. hatte daselbst, wie aus dem Jahre 1608 berichtet wird, seinen Wohnsitz und ¼ Lehnpferd zu stellen. Von den Nachfolgern seien nur genannt Hans Erdmann, David Reimer und Friedrich Wilhelm Gottfried von Bertkow. Hans Erdmann war langjähriger Hauptmann des Stiftes Heiligengrabe; sein Grabstein, der noch heute in der Kirche des Stifts steht, bezeichnet ihn als Erbherrn auf Bertkow und Schwarzholz; er starb am 10. Oktober 1680 in einem Alter von fast 65 Jahren. Einer seiner Söhne war David Reimer, vermählt seit 1696 mit Sophie Hedwig von Lindstedt, wurde 1704 u. a. mit einem Rittersitz nebst Pächten zu Schwarzholz belehnt. Ihm gehörte auch Woldenrade, das sein Vater 1660 gekauft hatte. Als Altmärkischer Quartalgerichtsrat starb er 6. Mai 1730. Des am 8. Mai 1784 verstorbenen Major Friedrich Ferdinand Heinrich von B.s zweiter Sohn, Otto Gottfried, starb 20 Jahre alt zu Suderwalde bei Bremen am 31. Dezember 1798 und zwar als der Letzte seines Geschlechts. Dr. Böhme a. a. O. nennt noch die Besitzer bis 1923; von diesen führen wir nur die folgenden an: Kammerdirektor von Gayl (bis 1810), Domherr von Levezow (bis 1818), Major von Melzing (bis 1821), Witwe von Melzing, geb. von Winterfeld, und Kinder (bis 1827), Freiherr Digeon von Monteton (1856 bis 1873) und Rittergutsbesitzer Paul Koch zu Altenzaun.