Eigenartige Leichenbegängnisfeiern.
Nach dem Kirchenbuche wurde am 3. Sonntag nach Trin. 1740 in Wendemark die Leichenbegängnisfeier für Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, gehalten. Die Feier begann am genannten Sonntage mittags 12 Uhr. In feierlicher Prozession trugen 8 Wendemarker und 4 Lichterfelder Ackerleute einen ledigen Sarg aus dem Pfarrhause. Ein jeder erschien, so gut er konnte, in Trauerkleidung. Dreimal wurde an diesem Tage geläutet. In der Kirche wurde dann die Trauerpredigt über den von dem hochseligen König selbst gewählten Text 2. Timotheus cap. 4 v. 7 u. 8 gehalten. Aehnlich war die Feier bei dem Tode Friedrichs des Großen am 13. Sonntag nach Trin. 1786. Wiederum wurde ein leerer Sarg aus dem Pfarrhause unter Geläut und Gesang in die Kirche getragen, vor dem Altar niedergesetzt und die Predigt über 1. Chron. 18 v. 8 gehalten. Kanzel und Altar waren schwarz bekleidet.