1. Allgemeines.

Die bisher behandelten Dörfer Wendemark, Neukirchen und Rengerslage waren typische Wischedörfer. Ihre Flurgrenzen sind rechteckig und die Höfe sind derartig verteilt, daß man ohne weiteres die einzelnen Grenzen eines Hofbesitzes erraten kann; zieht man zwei bis drei Parallelen zu einer der Grenzlinien, so sind, schreibt Dr. Böhme a. a. O., S. 70, die Hauptstraßen und Wege damit festgelegt. Im Gegensatz zu diesen echten Wischedörfern gibt es auch einige wenige Wischedörfer, die eine geschlossene Ortschaft bilden. Mitten in der Wische sind sie allerdings nicht zu finden; man muß an den Grenzen entlanggehen. Räbel und Berge im Osten, Hindenburg, Iden, Rohrbeck und Walsleben im Süden und schließlich Meseberg im Westen. Diese Dörfer gehören mit einem Teil ihrer Flur nicht zur Wische, d. h. sie haben zu einem großen Teil leichteren Boden. Dadurch ist auch kleineren Siedlern die Möglichkeit gegeben, sich anzusiedeln und zu halten. Bei Räbel und Berge war schon von Alters her den kleinen Besitzern eine Verdienstmöglichkeit durch die Fischerei und Schiffahrt geboten. Während in den eigentlichen Wischedörfern Kossaten nur ganz vereinzelt vorkommen, sind sie in den geschlossenen Wischedörfern, in Berge, Räbel, Hindenburg, Iden, Walsleben, Rohrbeck und Königsmark, in Meseberg und Dobbrun, verhältnismäßig stark vertreten. Sie waren, meint Dr. Böhme a. a. O., S. 67, ursprünglich einmal Leibeigene und Tagelöhner der größeren Besitzer. Den größten Teil der Woche mußten sie auf den Gütern arbeiten, den Rest verbrachten sie auf ihrem eigenen Felde; jedoch waren sie frei von allen Gespanndiensten. Es gab sogar Kossaten, die von Lasten und Abgaben frei und ihrer Verpflichtung gegenüber ihrem Grundherren ledig wurden; sie konnten sich mit Stolz Freisassen nennen.