Die Kirche.
1206 bestätigte Innocenz III. dem Stift S. Nicolai in Stendal die Kirche in Rengerslage, desgleichen 1209 Markgraf Albrecht, nach dessen Urkunde die Kirche aus einer Schenkung seiner verstorbenen Brüder, des Markgrafen Otto und des Grafen Heinrich von Gardelegen, stammte. Das Kirchengebäude in R. stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert, hat aber mehrfach Veränderungen erfahren. Dr. Storbeck schreibt a.a.O. S. 408: „Die Kirche muß 1648 völlig zerfallen gewesen sein, wie aus den alten Kirchenkassenrechnungen hervorgeht. 1651 ließ Hans Erdmann von R. eine neue Kanzel errichten, 1666 wurden eine neue Decke aus Brettern eingezogen, 1667/68 eine neue Altartafel aufgestellt, das Aeßere der Kirche ausgebessert, 1671 das Innere der Kirche geweißt und die Decke bemalt. Neue Kirchenstühle stellte man 1715 auf. 1705 wurde eine neue Uhr angeschafft, 1682 ein neuer Abendmahlskelch vom Goldschmied gekauft und die Glocke umgegossen. Allmählich hatten sich die Einnahmen der Kirche gebessert; sie betrugen 1749 bereits 60 Tlr. Das Kapital war damals auf 600 Tlr. angewachsen.“
Das Patronat besaßen 1542 die Domherren zu Stendal, 1551 Joachim und Christoph von R., 1581 das Kapitel zu Stendal und 1600 die Universität zu Frankfurt an der Oder. Im Jahre 1728 erwarb es der Freiherr von Kannenberg-Iden für 100 Tlr.
1600 waren Gotteshausleute Achim Albrecht und Achim Redfeldt. Der Schulze hieß damals Hans Schulz. Die Aeltesten waren Achim Kune, Jakob Witte, Peter Lüneburg und Arndt Ruwe.
1542 besaß die Kirche ein Viaticum und einen Kelch; unter dem Viaticum ist wohl ein kleiner Tragaltar zu verstehen, den man zu den Kranken trug, um ihnen von demselben die heiligen Sterbesakramente zu reichen. 1581 hatte die Kirche zwei Kelche, welche die Junker von R. in Verwahrung hatten, 1600 außer jenen beiden silbernen vergoldeten Kelchen zwei Patenen, ein Röhrchen und ein braun sammetenes Meßgewand. Zur Kirche gehörte ½ Hufe Landes. Von den übrigen Einkünften der Kirche sei nur eine Naturallieferung hier genannt, von der es in dem Visitationsabschied 1542 heißt: „Hat 1 Wispel Hafer vor alters gehabt, den die alte Frau von Jagow sel. vor 14 Jahren ungefährlich verboten, den hat Lenze Quast ausgegeben, und der Bischof von Brandenburg beschützt ihn noch dafür; ist ihm geschrieben, daß er den wolle entrichten und hinfürder allezeit geben.“
Den Familiengeschichtsforschern zuliebe seien die Namen derer genannt, die 1581 Abgaben oder Pächte an die Kirche zu zahlen hatten: Urban Schulze, Kersten Dames, Achim Rehfeldt, Achim Albrecht, Steffen Loßke, Hans Luneburg, der Krüger, der Müller, Engel Rengerslage, Christoph Rengerlagen Erben, Diedrich, Diedrich Engel und Christoph die Rengerslage, 1600 aber hießen sie Christoph Kruges Witwe, Claus Avemann und Hans Krusemark zu Giesenslage. — Die Kirche bat 16 Ruten Deichs mit allem Deichrecht zu verwarten. Das war für die Kirche eine schwere Last, aber schon 1551 heißt es: „haben andere zu deichen“ und 1600: „Hat 1 Viertel Landes, gebrauchet Hans Krusemark zu Gisenschlage, gibt jährlich davon 1 Pfund Pfennige und macht den Deich davon“.
Das Kirchengebäude ist ein Backsteinbau mit einfachem Schiff und glattem Chorabschluß, der drei Fenster aufweist.