b. Musterungen.

Im Jahre 1583 waren der Hauptmann der Altmark Albrecht von der Schulenburg, ferner Jakob von Bartensleben auf der Wolfsburg und der altmärkische Musterer Hans Kersten hier, um die Bürgerschaft zu mustern. Nachher fand bei dem B. Andreas Goldbeck zu Ehren der Kommission auf Rechnung der Stadt ein frugales Mahl statt, während die Bürger die ihnen von der Stadt gespendeten drei Tonnen ruppinsches Bier vertranken.

Für den 23. Januar des Jahres 1610 war wiederum eine Musterung durch Kurfürstliche Musterherren angesagt. Vorsichtshalber hielt der Rat schon am 22. Januar desselben Jahres eine Vormusterung ab und stellte von den 211 erschienenen Bürgern, wie es scheint, 15 zurück. Als nun am 23. Januar die Kurfürstlichen Musterherren, nämlich Stephan Gans Edler Herr zu Putlitz, der Hofmarschall Heinrich von Schwarzenholz, der Guardia-Hauptmann Lewin Ludke und der Fähnrich Joachim Senff, kamen, fanden sie 196 waffentragende Bürger, nämlich außer 10 Zimmerleuten, 39 Schützen, 29 mit Langspießen und 128 mit Hellebarden versehene Krieger, auf dem Marktplatze in Reih und Glied aufgestellt. Diesmal fand die Nachfeier auf Kosten der Stadt in dem Hause des B. Arendt Friße, Fähnrich, statt. Bei Rheinwein, spanischem Wein und ruppinschem Bier suchte man dort die Anstrengungen der Musterung zu vergessen. Übrigens bekam der Musterschreiber 2 Gulden 16 Schilling, der General Musterer Levin Ludke 16 Gulden, der Fähnrich 9 Gulden 8 Schilling oder 6 Reichsthaler, die Bürgerschaft 6 Gulden 18 Schilling für drei Tonnen werbensches Bier. Bei B. Arendt Fritze wurde für 47 Gulden 13 Schilling 4 Pfennig verzehrt, für 46 Gulden 4 Schilling Wein und für 6 Gulden 16 Schilling Bier vertrunken. Die Stadt musste außerdem noch Fahrgeld, Futter für die Pferde, Logis für des Fähnrichs Gesinde bezahlen, so dass ihr die Musterung teuer genug wurde.