Der Kirchhof.

Die Begräbnisse fanden in früherer Zeit entweder in der Kirche oder auf dem Kirchplatz statt. Die beiden Hospitäler St. Georg und St. Gertrud hatten draußen vor den Toren ihre besonderen Friedhöfe. Auf der Stätte des ersten Hospitals vor dem Seehäuser Tor wurde 1740 ein neuer Friedhof angelegt. Die Juden hatten ihre besondere Begräbnisstätte ziemlich weit von der Stadt entfernt, in der Nähe der jetzigen Abdeckerei, an der Grenze der Behrendorfer Feldmark. Es scheint so, als habe man doch noch bis zum Jahre 1817 auf dem Kirchplatz beerdigt, denn erst in diesem Jahre kauften die Bürger aus eigenen Mitteln für 726 Thaler den vor dem Seehäuser Tor liegenden und von den Franzosen demolierten Garten nebst zwei daneben liegenden Ackerstücken. Dieser neue Begräbnisplatz wurde am 7. Mai 1817 feierlich eingeweiht, als der älteste Bürger der Stadt, der Schneidermeister Schwieger, beerdigt wurde. Als auch dieser Platz nicht mehr ausreichte, verlegte man im Jahre 1860 den der Stadt gehörigen Kirchhof noch weiter vor das Seehäuser Tor hinaus, an eine Stelle, die sich durch ausgegrabene Urnen als uralte Begräbnisstätte erwies.