Einwohnerzahl.

Die Einwohnerzahl betrug im Jahre 1816 bei 285 Häusern 1572, im Jahre 1830 bei 290 Häusern 1825, im Jahre 1838 bei 290 Häusern 1764, im Jahre 1840 bei 288 Häusern 1732.

Bis 1855 stieg die Zahl der Bewohner auf 1767, bis 1864 auf 1841. Dagegen zeigte sich bei der Volkszählung vom Jahre 1871 ein Rückgang auf 1736. Auch die letzte Zählung vom 2. Dezember 1895 ergab nur 1763 Einwohner. Es ist kein Zweifel, dass diese Veränderungen durch die in neuester Zeit vielfach veränderten Verkehrsverhältnisse bedingt sind. Einen Aufschwung der Stadt erhofft man von der Vollendung der jetzt im Bau begriffenen Eisenbahn Giesenslage-Werben, der Kunststraße Hindenburg-Werben und der Hafenanlage im Buhnenhaken. Nicht uninteressant ist der Blick auf die konfessionellen Verhältnisse der Bewohner.

Man zählte

im Jahre 1830: 1711 evangelische, 15 katholische, 99 jüdische Bewohner,im Jahre 1838: 1652 evangelische, 9 katholische, 103 jüdische Bewohner,im Jahre 1840: 1703 evangelische, 5 katholische, 24 jüdische Bewohner

im Jahre 1895: 1755 evangelische, 7 katholische und 1 apostolischen Bewohner.

Das jüdische Element war darnach noch in dem ersten Drittel des Jahrhunderts ziemlich stark vertreten. Wir erinnern daran, dass die Seehäuser Straße früher Judenstraße geheißen hat und dass die Juden hinter der Rengerslager Straße ihren besonderen Kirchhof gehabt haben. Erst als mit dem Bau von Eisenbahnen der Verkehr völlig umgewandelt wurde, verließen die Juden das für den Handel ungünstig gelegene Städtchen, um nach anderen an der Bahn gelegenen Orten überzusiedeln.

Das weibliche Geschlecht hat auch hier das männliche an Zahl stets überragt. Man zählte

im Jahre 1830: männliche Bewohner 877, weibliche 948,

im Jahre 1838: männliche Bewohner 837, weibliche 927,

im Jahre 1840: männliche Bewohner 846, weibliche 886

im Jahre 1895: männliche Bewohner 814, weibliche 949.

Einen eigentümlichen Erwerbszweig bildet der Anbau von Stachelbeeren, die im Monat Juni meist unreif verkauft werden. Es sollen an 18.000 Mark dadurch jährlich in die Stadt kommen.