Ein Stipendium für Studierende.
Es wurde schon erwähnt, dass der Werbener Bürger Kersten Kaulitz die Hälfte der Zinsen des von ihm gestifteten Stipendiums für Werbener Studierende bestimmt hatte. Eine weit bedeutendere Stiftung zu ähnlichem Zwecke ging von dem mehrfach genannten Nicolaus Schultz im Jahre 1613 aus. Er hinterlegte bei dem Rat der Stadt Salzwedel, wohin seine Ehefrau gehörte, 600 Thaler Kapital mit der Bestimmung, dass die Zinsen an Werbener Studierende und, falls solche nicht vorhanden, auch an andere Studierende von dem Rat der Stadt Werben vergeben werden sollten. In der Zeit des dreißigjährigen Krieges unterließ der Rat von Salzwedel die Zahlung der Zinsen, zahlte aber, durch einen langwierigen Prozess gezwungen, nicht nur das Kapital, sondern auch sämtliche Zinsen nach, sodass das Kapital sich verdoppelte. Noch heutzutage vergibt der Werbener Rat die sich auf etwa 140 Mark belaufenden Zinsen jährlich an Werbener oder andere Studierende, ohne Rücksicht auf die Fakultät, welcher dieselben angehören.
Aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts stammte die Stiftung des ehemaligen Stendaler Dekans Heinrich Beli, nach welcher Werbener Studierenden 300 Gulden mit 18 Gulden jährlich verzinst werden sollten.