a) Die Superintendenten und Oberprediger.
1. Christoph Ludwig Kannegießer, gebürtig aus Züllichau. Ehe er nach Werben kam, war er 4 Jahre Konrektor und 1 Jahr Rektor der Seehäuser Schule, dann 22 Jahre Pfarrer von Wendemark und Lichterfelde. Schon im Jahre 1801, dem zweiten Jahre seines Hierseins, erfuhr er das herbe Schicksal, die treue Gefährtin seines Lebens, seine gute Gattin, die Mutter der sechs lebenden Kinder, durch den Tod zu verlieren. Obwohl er das seltene Glück einer fortdauernden ununterbrochenen Gesundheit genossen, starb er doch schon 1804, den 5. Juni, an einem sehr schmerzlichen „galligten" Fieber. Als er den 7. Juni, morgens 10 Uhr, begraben wurde, hielt ihm der Diakonus Mencken die Parentation und Gedächtnispredigt. Letzterer folgte ihm im Inspektorat, nicht aber im Pastorat nach.
Unter den bis jetzt genannten 21 Inspektoren sind nur 4, die vorher Diakone gewesen sind, und unter diesen nur ein Werbener Schulmann.
2. Johann Gottfried Bettin, geboren zu Gardelegen am 17. April 1768. Nachdem er 10½ Jahre Prediger zu Königsmark und Wolterslage gewesen, ward er 1805 vom Magistrate hierselbst in das Pfarramt mit dem neuen Prädikate „Oberprediger" berufen und am 6. Trinitatisonntag durch den Herrn Inspektor Brohm eingeführt. Zweimal verwaltete derselbe die Superintendentur; er erhielt dieselbe endgültig unter dem 3. Februar 1831. In einem Alter von 67 Jahren 3 Monaten 18 Tagen starb er am 4. August 1835.
3. Franz Ludwig Schulze, geboren am 30. Januar 1805 in Bömenzieni. d. A., seit 1831 Prediger in Wendemark, am 13. November 1836 hier als Oberprediger und Superintendentur-Vikar eingeführt, später Superintendent, 1848 aber nach Camern bei Sandau versetzt.
4. Ludwig Heinrich Wilhelm Clasen, geboren am 2. Dezember 1809 in Klein-Lüben bei Wilsnack, am 24. September 1837 als Diakonus hier eingeführt, seit dem 16. August 1848 Oberprediger und Superintendentur-Vikar, seit dem 30. September 1850 Superintendent, aber Ostern 1854 als Oberprediger und Superintendent nach Groß-Wanzleben bei Magdeburg versetzt.
5. Johann Heinrich Zippel, geboren am 4. September 1808 in Zieliz bei Wolmirstedt, seit November 1841 Rektor hiesiger Schule, seit dem 21. Januar 1849 Diakonus und seit dem 15. Juli 1854 Oberprediger und Superintendentur-Respicient, seit dem 16. September 1857 Superintendent, endlich seit dem 1. Mai 1864 Pfarrer zu Tarthun bei Egeln.
6. Friedrich Wilhelm Ernst Schneider, geboren am 9. Mai 1825 zu Binde bei Arendsee i. d. A., studierte in Halle von 1847 bis 1850, am 1. Juli 1853 Rektor in Werben, am 16. September 1854 Diakonus, am 28. Januar 1855 als solcher eingeführt, am 17. September 1864 Oberprediger, am 27. November desselben Jahres als solcher durch den Superintendenten, Pfarrer Buchholz-Walsleben, eingeführt, seit dem 3. Mai 1864 Superintendentur-Vikar, geprüft für das Ephoralamt am 5. Juni 1866 nach Einreichung einer lateinischen Abhandlung über: „Doctrina ecclesiae Lutheranage de potestate clavium exponatur et dimidicetur“, eines Predigtentwurfes über Matth. 15 Vers 1 bis 6 und einer Katechese über Jesaia 58 Vers 5 bis 8. Durch Königliche Ordre am 1. September 1866 zum Superintendenten ernannt, wurde er am 8. Oktober desselben Jahres durch den General-Superintendenten Lehnerdt eingeführt, nachdem am Tage vorher eine Kirchen- und zwei Tage vorher eine Schulvisitation in der Parochie Werben stattgefunden hatte. Von hier kam er 1871 nach Altenplatow als Pfarrer und Superintendent.
7. Karl August Lüders, 1865 Diakonus hierselbst, geboren Groß-Mantel 19. Mai 1834, seit 1872 Oberprediger.