Opfer vor dem „heiligen Kreuz“.

Unter den Reliquien befand sich, wie wir sahen, das „heilige Kreuz“, welches in der Kirche dem Nikolai-Altare gegenüberstand. Um den vielfältigen Opfern, welche demselben dargebracht wurden, einen Platz zu geben, verabredeten der Komtur Fritz v. d. Schulenburg und der Rat 1471, einen Riegel davor anzubringen. Was an den Riegel gehängt wurde von Wachs, Flachs, Werg und dergl., fiel dem Kirchenvorstande zu. Darbringungen an Silberzeug reservierte sich der Komtur. Auch die Geldopfer nahm ausschließlich der letztere zu sich, doch verpflichtete er sich gegen den Rat, keinen Block vor das Heiligtum zu setzen. Dass übrigens Aberglaube und Bilderdienst durch diese Reliquienverehrung, wie sie hier stattfand, verderbliche Nahrung erhielten, erkannte selbst der Bischof Johann von Havelberg in einer Erklärung vom Jahre 1503 an.