Der Kreuzhof zu Magdeburg.

Seit dem Jahre 1635 war der Kreuz- oder Prioratshof in Magdeburg, neben der Sebastian-Kirche gelegen, der Komturei Werben wegen ihres schlechten Zustandes beigelegt. Es war dies ein uralter, ursprünglicher Tempelherrenhof, der nach der Aufhebung des Tempelordens an den Johanniter-Orden fiel. Um das Jahr 1687 lag er ganz wüste. In einem Bericht an den Kurfürsten wurde vorgeschlagen, ihn zu verkaufen und andere, der Komturei Werben näher gelegene und nützlichere Güter dafür zu kaufen. Erst im Jahre 1721 wurde dieser Vorschlag ausgeführt und der Kreuzhof als ein Erbzinsgut an den Kommissarius Nothe mit Zustimmung des Kapitels verkauft.

Im Jahre 1691 wurde auf diesem Kreuzhofe eine Schatzgräberei unternommen. Der Kreuzhof war damals nach den Schicksalen, die ihn samt der Sebastian-Kirche bei der Eroberung Magdeburgs betroffen, gewiss nur notdürftig wiederhergestellt, aber es standen damals noch die gewaltigen Kellerräume. Da begab sich's, dass dem im Kreuzhofkeller wohnenden Mietsmann träumte, im Keller wäre ein Schatz verborgen. Als dies dem Kommandanten von Magdeburg, Bernhard von Huet, zu Ohren gekommen war, sandte dieser einige Soldaten zum Nachgraben, die denn auch den Erdboden aufwühlten und Teile des Mauerwerks abbrachen, aber leider nichts fanden. Man hatte also umsonst bereits bestimmt, den Schatz zum Besten der armen Kommende Werben zu verwenden. Der große, tiefe Keller eines uralten, geistlichen Gebäudes erschien allerdings als der geeignetste Ort, das Geld in kriegerischen, unsicheren Zeiten zu verstecken.

Der Komturei Werben stand auch das Patronatsrecht in dem Dorfe Hindenburg, Kreis Osterburg, Altmark, zu.