Die Post.
Bis zum 1. März 1816 holte ein Postbote wöchentlich an bestimmten Tagen in Havelberg die Postsachen ab, verteilte dieselben in Werben, nahm hier die abzusendenden Sachen an und beförderte sie nach Havelberg. Am 1. März 1816 wurde hier in Werben ein Postwärteramt eingerichtet und dem Postamt in Havelberg untergeordnet. Mit der 1817 zwischen Werben und Havelberg eingerichteten Botenpost gelangten nur Briefe, feinere Geldsendungen, sowie kleine Pakete zur Absendung; alle anderen Postsachen mussten in Havelberg eingeliefert oder von dort abgeholt werden. Die Verbindung fand wöchentlich zweimal hin und zurück statt.
Mit dem 1. Juli 1818 wurde nicht nur die Verbindung mit Havelberg verbessert, sondern auch eine Botenpost zwischen Werben und Seehausen angelegt, so dass Werben nun wöchentlich viermalige Verbindung erhielt.
Vom 1. Januar 1826 ab wurde die Postanstalt, die nunmehr den Namen „Post-Expedition" erhielt, dem Postamt in Stendal unterstellt. Schon 1833 oder 1834 wurde an Stelle der Botenpost nach Seehausen eine Kariolpost eingerichtet.
Nachdem 1846 oder 1848 die Postexpedition wieder dem Postamt Havelberg untergeordnet gewesen, kam sie 1850 unmittelbar unter die Königliche Oberpostdirektion in Magdeburg und erhielt 1871 den Namen „Kaiserliches Postamt". In der Zeit von 1867 bis 1. Januar 1888 bestand eine täglich einmalige Fahrpostverbindung mit Personenbeförderung zwischen Werben und Seehausen und außerdem eine täglich einmalige Botenpostverbindung zwischen Werben und Havelberg. Diese beiden Kurse gingen am 1. Januar 1888 ein, als eine täglich zweimalige Privatpersonenpost unter Mitnahme sämtlicher Postsendungen zwischen Werben und Bahnhof Giesenslage hergestellt wurde, bis dann auch diese am 1. Juli 1894 durch eine täglich zweimalige Postverbindung zwischen Werben und Seehausen abgelöst wurde.
Am 1. September 1877 wurde mit dem Kaiserlichen Postamt eine Telegraphenbetriebsstelle vereinigt und eröffnet, welche am 18. Juli 1884 in eine Fernsprech-Betriebsstelle umgewandelt wurde. Am 3. Oktober 1892 wurde außer dem Fernsprech-Betrieb auch noch Morse-Betrieb eingerichtet.
Als Posthaus diente lange Zeit das Haus Nr. 1, späterhin etwa 13 Jahre lang das Haus Nr. 140 und vom 1. April 1869 bis zum 1. August 1897 das Haus Nr. 206 am Markt, seitdem das Haus an der Ecke der Kirch- und Bachstraße.
Als Vorsteher werden genannt: Der Kreisamtmann Karl Friedrich Ebel, der Bürgermeister Theodor Ebel, der Steuereinnehmer Friedrich Hanke (1854 bis 31. Juli 1867), die Postverwalter Friedrich Lüdecke, ältester Sohn des hiesigen Hotelbesitzers A. Lüdecke, (vom 1. August 1867 bis 1. August 1897) und Wilhelm Falk.