Die Kirchenkasse.

Als die Stadt unter französischer Herrschaft stand, wurde die Kirchenkasse von dem Cantor Herrn Ebel und dem Oberprediger Bettin verwaltet, während der Chirurgus Schwarzlose Rendant und der B. Grüßmacher Nebenvorsteher war. Der Rendant hatte damals 25 Thaler Gehalt, 8 Thaler Zulage und 25 Thaler anderes Einkommen. Im Jahre 1830 war der Rektor Johann Friedrich Richter Rendant und der B. Johann Andreas Meyer Vorsteher der Kirche, die damals 2068 Thaler jährliche Einnahme hatte. Wohl durch die Separation im Jahre 1840 steigerten sich die Einnahmen der Kirche erheblich; sie setzten sich nun aus den Zinsen ausgeliehener Kapitalien, Staatsanleihen und Rentenbriefen, ferner aus Pächten von Äckern und Wiesen zusammen. Gegenwärtig ist die Kirche samt Turm mit 502.300 Mark, die Oberpfarre mit 13.320 Mark, das Diakonat mit 13.840 Mark versichert. Die beiden Witwenhäuser wurden im Jahre 1876 für 5672,40 Mark verkauft und die Einnahmen dafür kapitalisiert. Die Verwaltung der Kirchenkasse liegt seit der Einführung der „Evangelischen Kirchengemeinde- und Synodal-Ordnung" in den Händen des aus 8 Mitgliedern bestehenden Gemeindekirchenrates und der aus 26 Mitgliedern bestehenden kirchlichen Gemeindevertretung. Die Gehälter der beiden Geistlichen sind im Laufe der Zeit erhöht: Das Gehalt des ersten Geistlichen betrug am Anfang dieses Jahrhunderts 493 Thaler 5 Groschen 9 Pfennig, jetzt aber etwa 3398 Mark und 2000 Mark jährliche persönliche Zulage, das des zweiten damals 410 Thaler 13 Groschen 9 Pfennig, jetzt aber 2616,60 Mark und 300 Mark jährliche persönliche Zulage.