Der Erntedienst der Ordensbrüder.

Unter der herrschenden Absicht, aus der Verwaltung der Komturei möglichst viel Geld herauszuschlagen, mussten selbst die Ordensbrüder lange Zeit hindurch in unerträglicher Weise leiden. Wäre es zu glauben, wenn es nicht der Herrenmeister selbst uns berichtete, dass die Brüder des Priesterkonventes zu Werben bis zum Jahre 1460 dem Komtur, gleich gemeinen handdienstlichen Landbewohnern, den Erntedienst leisten mussten, und dass diese Ordensherren, in ihrem schwarzen Gewande und dem weißen Ordenskreuz auf der Brust, namentlich in der Scheune des Ordenshofes bei der Einfuhr von Getreide und Heu die nötigen Tagarbeiten verrichteten! Erst der Herrenmeister Liborius von Schlieffen hob diese Dienstpflichtigkeit auf, damit der Gottesdienst nicht ferner dadurch vernachlässigt würde, indem er zugleich uns seinen Unwillen über diese Erniedrigung der Ordensbrüder dadurch verrät, dass er den Komtur, welcher künftig noch dergleichen Handdienste von den Brüdern fordern sollte, im Voraus verurteilt, mit Lucifer und dessen Gesellschaft an der ewigen Verdammnis teilzunehmen.