d) Die Elenden-Gilde.
Von der vierten Gilde, der Elenden-Gilde, ist uns leider kein Gildebuch erhalten. Dass aber tatsächlich eine solche Gilde auch in Werben bestanden hat, geht aus mannigfachen Notizen hervor: Das Heilige-Geist-Hospital besaß eine Wiese neben der der Elenden-Gilde; starb ein Bewohner des St. Gertrud-Hospitals, so sollte man ihn mit den Lichten und dem Baldachin der Elenden-Gilde zu Grabe tragen; vor allem aber deutet auf das Bestehen einer solchen Gilde der Elenden-Altar in der Pfarrkirche hin, welchen Dietrich Bolte im Jahre 1512 gestiftet hatte. Der Zweck dieser Gilde war nach der Bedeutung des Wortes „elend“ als „ausländisch, auswärtig, fremd" der, den Fremden und Heimatlosen ein ehrliches Begräbnis zu verschaffen und durch Seelenmessen für ihre Seligkeit zu sorgen. Endlich wird im Schöppenbuch die Elenden-Gilde 1492 genannt.