Das Ratssiegel.

Das älteste, jedenfalls noch aus dem 13. Jahrhundert stammende spitzovale Siegel zeigt einen nach rechts gewendeten Adler mit der Umschrift: „S. Burgensium. In Werben“; es ist in seinem größten Durchmesser 8 cm hoch. Ein kleineres mit der Umschrift: „S. Secretum civitatis werben“ hat den Adler nach links. Ein viel später als das vorhergehende geschnittenes, recht rohes Siegel mit den Anfangsbuchstaben S. C. W., das noch im 17. Jahrhundert in Gebrauch war, ist neben jenen beiden mittelalterlichen Siegeln das einzige, welches gleich ihnen den Adler ohne Beigaben hat. Alle anderen Stempel - es sei das schon hier bemerkt - zeigen über dem Adler einen nach oben gerichteten Halbmond und wieder über diesem einen sechsstrahligen Stern; sie tauchen in der Zeit nach der Einführung der Reformation in Werben auf.

Das Wappen der Stadt zeigt den roten Adler in silbernem Felde. Mond und Sterne werden golden gemalt, was im silbernen Schilde, streng genommen, gegen die heraldische Regel ist.[15]

Es ist nicht bekannt, wie Mond und Sterne in das Wappen hineingekommen sind. Die einen sprechen diesen Zeichen jegliche Bedeutung ab, die anderen möchten sie mit der Übertragung des Kirchenpatronates an den Rat der Stadt Werben und mit der Johanniter-Komturei in Verbindung bringen. Auch auf den Werbener Münzen findet sich wiederholt der Halbmond mit einem Stern darüber.

Das noch heute auf dem Rathaus befindliche Stadtwappen, das aus Holz geschnitzt und bemalt ist, ließ 1582 Dr. Jakob Stoppel dem Rat zu Ehren setzen.

Fußnoten

[15] Cf. Altmärkischer Jahresbericht, 24. Jahrgang, 1. Heft, 1894: G. G. Winkel, Die Wappen und Siegel der Städte, Flecken und Dörfer der Altmark und Prignitz.